Malware: Botnetz Kelihos ist wieder aktiv
Das Botnetz Kelihos ist wieder aktiv - über das Netz werden wieder Spammails verschickt. Möglicherweise wird es sogar von zwei verschiedenen Betreibern kontrolliert.

Das im September vergangenen Jahres ausgeschaltete Botnetz Kelihos ist wieder aktiv. Die rund 41.000 Rechner, die zu dem Netz gehörten, seien mit einer neuen Variante der Malware infizierten worden und versendeten wieder Spam-Mails, schreibt Maria Garnaeva vom Antivirensoftware-Hersteller Kaspersky Lab im Unternehmensblog Securelist.
Botnetz übernommen
Mit einem Trick hatten Microsoft und Kaspersky das Botnetz deaktiviert: Sie brachten die infizierten Rechner dazu, nicht mehr auf die Steuerungsrechner des Botnetzes, die sogenannten Command-And-Control-Server, zu hören. Auf diese Weise übernahmen Microsoft und Kaspersky selbst die Kontrolle.
Diese Sinkholing (von Sinkhole, Doline oder Karsttrichter) genannte Methode habe den Vorteil, dass ein Botnetz schnell und einfach ausgeschaltet werden könne, ohne die ganze Infrastruktur übernehmen zu müssen, schreibt Garnaeva. Nachteil sei aber, dass die Infrastruktur bestehen bleibe und die Betreiber unangetastet blieben. Sie könnten ihr Netz wie im vorliegenden Fall reaktivieren. Die ersten Versuche dazu hatten die Experten bei Kaspersky laut Garnaeva schon wenige Tage nach der Übernahme festgestellt.
Zwei Schlüssel
Die in das Botnetz eingebundenen Rechner seien mit einer neuen Variante der Malware infiziert worden. Die nutze neue Verschlüsselungsmethoden, um den Spamversand zu verschleiern. Sie hätten zwei verschiedene Schlüssel gefunden, die dafür genutzt würden, erklärt Garnaeva. Das lege den Schluss nahe, dass zwei verschiedene Gruppe das Botnetz kontrollierten.
Kelihos bestand bei seiner Deaktivierung 2011 aus rund 41.000 Computern, die am Tag etwa 3,8 Milliarden Spammails verschicken konnten. Verantwortlich für die Programmierung der Malware und den Aufbau des Botnetzes soll ein Programmierer aus St. Petersburg sein. Microsoft hat gegen den Mann geklagt.
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