Makani Power: Alphabet gibt fliegende Windturbine auf
Das Unternehmen Makani Power, das einen stromerzeugenden Flugdrachen entwickelt hat, gehört nicht mehr zu Alphabet. Grund sind mutmaßlich finanzielle Schwierigkeiten einiger Alphabet-Ausgründungen. Das muss aber nicht das Ende von Makani bedeuten.

Die Holding Alphabet gibt Makani Power auf. Unklar ist, wie es mit dem Unternehmen, das eine fliegende Windkraftanlage entwickelt hat, weitergeht.
Makani wurde 2006 von Kitesurfern gegründet, die auf die Idee kamen, ihre Lenkdrachen dazu zu nutzen, aus Windenergie elektrischen Strom zu erzeugen. 2013 übernahm Google das Unternehmen und gliederte es in die Entwicklungsabteilung X ein. Im vergangenen Jahr gründete Alphabet Makani Power in ein eigenes Unternehmen aus.
In der Zeit bei Google respektive Alphabet baute Makani eine fliegende Windturbine mit einer Spannweite von 26 Metern. Auf den Tragflächen sind acht Propeller mit einer Motor-Generator-Einheit installiert. Das Fluggerät steigt auf, ist aber durch ein starkes Seil mit einer Bodenstation verbunden - ähnlich wie ein Drachen. An dem Seil dreht es große Kreise in etwa 300 Metern Höhe. Der Wind versetzt die Propeller in Rotation, die jeweils einen Generator antreiben. Über ein Kabel fließt der Strom zur Bodenstation.
Die Windturbine liefert eine Leistung von 600 Kilowatt - zuvor verfügte das Unternehmen nur über einen kleinen Demonstrator mit 20 Kilowatt. Im vergangenen Jahr hat Makani das System vor der norwegischen Küste getestet.
Der Weg, bis Makani wirtschaftlich werde, sei viel länger und risikoreicher, als das Unternehmen gehofft habe, heißt es in einer Mitteilung von Alphabet. Deshalb sei es nicht mehr sinnvoll, dass Makani ein Unternehmen von Alphabet sei. Alphabet-Chef Sundar Pichai stehe unter Druck wegen der wirtschaftlichen Situation der sogenannten "Other Bets" von Alphabet. Dazu gehören die Abteilung X, Waymo, die Abteilung der selbstfahrenden Autos oder Project Loon, das Breitbandinternet per Stratosphärenballons anbieten will: Im vergangenen Jahr hätten die Verluste der Other Bets 4,8 Milliarden US-Dollar betragen, berichtet die britische Wirtschaftszeitung Financial Times. 2018 seien es noch 3,4 Milliarden US-Dollar.
Dass Makani nicht mehr zu Alphabet gehöre, bedeute jedoch nicht das Ende für das fliegende Windkraftwerk, schreibt Makani-Chef Fort Felker in einem Blogeintrag. "Shell prüft die Möglichkeit, Makanis Technologie weiterzuentwickeln.". Der niederländische Energiekonzern hat im vergangenen Jahr eine Minderheitsbeteiligung an Makani erworben.
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Der Vorteil ist, dass in 300 m Höhe immer (so die Hoffnung) ein ausreichender Wind weht...
Das Konzept ist interessant, ich frag mich nur wie Fehlertolerant der Start/Flug/Landung...