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Magneto X: Peopoly präsentiert 3D-Drucker mit Linearmotoren

Mit seinem ersten FDM- 3D-Drucker setzt das Hongkonger Unternehmen Maßstäbe bei der Druckgeschwindigkeit.
/ Werner Pluta
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Druckkopf des 3D-Drucker Magneto X: Linearmotoren statt Schrittmotoren, Riemen und Rollen (Bild: Peopoly)
Druckkopf des 3D-Drucker Magneto X: Linearmotoren statt Schrittmotoren, Riemen und Rollen Bild: Peopoly

Schneller drucken: Das Hongkonger Unternehmen Peopoly hat einen ultraschnellen 3D-Drucker vorgestellt. Genutzt wird Technik des Transrapid.

Magneto X(öffnet im neuen Fenster) heißt das Gerät. Es ist der erste Drucker mit dem Schmelzschichtungsverfahren (Fused Deposition Modeling, FDM) von Peopoly, vorgestellt wurde er kürzlich auf dem East Coast RepRap Festival(öffnet im neuen Fenster) . Die anderen 3D-Drucker des Unternehmens arbeiten mit Stereolithografie.

Das Besondere an diesem 3D-Drucker ist der Antrieb: Statt der üblichen Schrittmotoren, Riemen und Rollen für die Längs- und Querachse verbaut Peopoly Linearmotoren, wie sie auch bei Magnetschwebebahnen zum Einsatz kommen. Ermöglicht wird so eine höhere Druckgeschwindigkeit, als bei Consumer-3D-Druckern üblich.

Der Magneto X ist schnell

Magneto X schafft eine Geschwindigkeit von 800 Millimetern pro Sekunde (mm/s) und eine Beschleunigung von 22.000 mm/s2. Zum Vergleich: Der von uns getestete Ankermake M5 von Anker druckt mit einer Geschwindigkeit von 250 mm/s. 2019 zeigte das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) auf der Hannover Messe einen Spezial-3D-Drucker mit einer Druckgeschwindigkeit von 1.000 mm/s .

Der Bauraum des Druckers misst 400 x 300 x 300 mm. Mit einer entsprechenden Düse kann mit einer Temperatur von 300 Grad Celsius gedruckt werden. Als Zubehör bietet Peopoly unter anderem ein Gehäuse an, um auch Temperatur-anfällige Materialien verarbeiten zu können. Zum Lieferumfang gehört eine Kamera, um dem Drucker bei der Arbeit zuschauen zu können.

Der Magneto X sei 2022 beim dreiwöchigen Lockdown in China entstanden, erzählte Peopoly-Gründer Mark Peng dem US-Online-Magazin Tom's Hardware(öffnet im neuen Fenster) auf dem East Coast RepRap Festival: Die Belegschaft habe den Firmensitz in Shenzhen nicht verlassen dürfen und sich die Zeit mit Youtube-Videos vertrieben, unter anderem über 3D-Drucker.

So sei die Idee entstanden, einen FDM-Drucker zu bauen, und auch gleich umgesetzt worden, weil die nötigen Teile online bestellt werden konnten, sagte Peng. Im nächsten Schritt habe man sich dann Gedanken darüber gemacht, wie der Drucker verbessert und weiterentwickelt werden könne und sei schließlich zum Magneto X gekommen.

Der ungewöhnliche 3D-Drucker kann aktuell für 1.400 US-Dollar (ohne Mehrwertsteuer) vorbestellt werden. Regulär soll der Magneto X 2.000 US-Dollar kosten. Die Auslieferung startet Mitte November.


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