Blick unter die Erde
Bereits im September 2018 hatten die Geowissenschaftler das neue Modell online gestellt, das die Verschiebung des magnetischen Nordpols berücksichtigt. Aufgrund des Shutdowns sind die entsprechenden Seiten der NOAA zwar derzeit nicht zu erreichen. Doch auf den Servern des British Geological Survey steht das Modell von September 2018 zur Verfügung.
Dabei helfen die unerwarteten Veränderungen im Magnetfeld den Geowissenschaftlern, die Vorgänge tief im Inneren unseres Planeten besser zu verstehen. Denn mit seismischen Methoden - etwa durch die Auswertung von Schwingungen nach Erdbeben - lassen sich zwar die Grenzgebiete der verschiedenen Regionen im Erdinnern vermessen, also die Übergänge zwischen Erdkruste, Mantel und Erdkern.
Aber die innere Dynamik der Schichten im flüssigen äußeren Erdkern, der sich über dem festen inneren Erdkern von ungefähr 1.500 Kilometer bis 3.000 Kilometer Abstand zum Erdmittelpunkt erstreckt, lässt sich seismisch kaum bestimmen. "Die Modellierung des Erdmagnetfelds ist deshalb nicht nur für die Navigation auf der Erde, sondern auch für den Blick unter die Erde von unschätzbarer Bedeutung", erklärt Matzka.
Satelliten überwachen die Erde
Dabei müssen die Forscher zum Glück nicht mehr die gleichen Risiken eingehen wie ihre Vorgänger. Heute überwacht ein Netzwerk von irdischen Messstationen sowie Satelliten - insbesondere die drei Swarm-Satelliten der Earth Explorer Mission der Esa - das Erdmagnetfeld und hat dabei den gesamten Globus im Blick.
Pioniere wie Roald Amundsen mussten bei ihren Polarexpeditionen noch entsprechende Instrumente mit sich führen, um das ungewöhnliche Verhalten des Magnetfelds an den Polen zu dokumentieren. Für die frühen Polarforscher waren magnetische Messungen nicht nur für die Navigation entscheidend, sondern auch um zu beweisen, dass sie tatsächlich den Nord- oder Südpol erreicht hatten.
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Magnetfeld: Wenn der Nordpol wandern geht |
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