Magenta-TV-Stick im Test: Android-TV-Stick gleicht Magenta-TV-Schwächen nicht aus
Eine bequeme Nutzung von Magenta TV verspricht die Telekom mit dem Magenta-TV-Stick. Wir haben uns die Hardware angeschaut und dabei auch einen Blick auf Magenta TV geworfen. Der Dienst hat uns derzeit noch zu viele Schwächen.
Externe Streaming-Geräte auf Basis von Android TV sind auf dem deutschen Markt eher eine Seltenheit geworden. Denn Google selbst bietet schon lange kein Streaming-Gerät mehr mit Android TV an. Mit dem Verkaufsstart des Magenta-TV-Sticks gibt es ein preiswertes Android-TV-Gerät, das auf die Nutzung von Magenta TV zugeschnitten ist. Der Telekom-Stick hat nicht die typische Android-TV-Oberfläche, sondern eine Magenta-TV-Oberfläche, weist aber den gleichen Funktionsumfang wie andere Android-TV-Geräte auf.
- Magenta-TV-Stick im Test: Android-TV-Stick gleicht Magenta-TV-Schwächen nicht aus
- Bei Magenta TV fehlen noch Funktionen
- Viele Probleme mit Megatheken-Inhalten
- Verfügbarkeit und Fazit
Für die Einrichtung des Magenta-TV-Sticks wird dieser mit dem WLAN verbunden. Neben einem Google-Konto wird ein Telekom-Konto benötigt. Derzeit wird der Magenta-TV-Stick im Rahmen eines Betatests verkauft. Käufer erhalten drei Monate lang kostenlos Zugang zu Magenta TV. Allerdings wird der Nutzer bei der Einrichtung nicht darauf hingewiesen und kann dies auch nicht direkt am Stick aktivieren - das ist kundenunfreundlich. Hier sollte die Telekom den Prozess marktüblich anpassen. Der jetzige Anmeldeprozess ist viel zu kompliziert geraten.
Zum Lieferumfang des Magenta-TV-Sticks gehört ein Netzteil sowie ein Kabel mit einer Abzweigung für einen vollwertigen USB-Anschluss. An diesen können wir etwa einen USB-Stick, eine Maus oder Tastatur anschließen. Der Einsatz von Tastaturen ist aber für deutsche Kunden miserabel umgesetzt: Die Tastenbelegung einer angeschlossenen Tastatur lässt sich nicht auf Deutsch umstellen. Vor allem Sonderzeichen sind an ganz anderen Stellen zu finden, das bequeme Schreiben wird damit unmöglich gemacht.
Fernbedienung mit Stärken und Schwächen
Des Weiteren ist eine Fernbedienung dabei, die uns nicht ganz überzeugen kann. Gut gefallen uns die Zusatztasten für Spezialfunktionen von Magenta TV. So können wir direkt zum TV-Programm springen, die Programmzeitschrift aufrufen, die Megathek-Inhalte und die App-Übersicht öffnen. Angenehm ist auch das Vorhandensein einer Pausetaste, die gerade bei Android-TV-Geräten gerne fehlt. Es gibt sogar eine Aufnahmetaste, aber die ist leider noch ohne Funktion. Uns fehlt jedoch eine Zahlentastatur, um gezielt zu einem bestimmten TV-Sender zu springen.
Auf der Fernbedienung befinden sich auch Lautstärketasten. Diese steuern den Ausgangspegel des Sticks. Das ist an sich eine gut gedachte Lösung, um sich das Anlernen anderer Fernbedienungen zu ersparen. Aber selbst in Maximalstellung ist der Ausgangspegel so gering, dass wir einen Fernseher oder eine darüber laufende Anlage ungewöhnlich laut stellen müssen. Wechseln wir dann auf ein anderes Gerät, werden wir sehr laut angebrüllt.
Die Tasten der Fernbedienung haben einen klar definierten Druckpunkt, sie vermitteln aber ein etwas schwammiges Gefühl. Dadurch wirken die Tasten billig. Die Tastenbelegung ist weitestgehend logisch, allerdings hätten wir uns die Pausetaste lieber an zentraler Stelle als am Rand gewünscht. Komplett missglückt ist die Beschriftung: Statt einer weißen Schrift hat sich die Telekom für eine hellgraue entschieden. Selbst bei normalem Tageslicht sind die Symbole nur schwierig zu erkennen. Wenn wir den Raum beim Fernsehkonsum abdunkeln, sind die Tastenbeschriftungen im Grunde nicht mehr erkennbar.
Als Android-TV-Gerät unterstützt der Telekom-Stick auch Google Cast, kann also alles, was ein Chromecast bietet. Das kann praktisch sein, wenn es von einem Dienst keine App gibt, wie etwa bei Sky Ticket, das es nicht für Android TV gibt. Über Google Cast können Sky-Ticket-Inhalte vom Smarpthone aus auf dem Magenta-TV-Stick abgespielt werden.
Netflix und Prime Video laufen
Wir haben auf dem Magenta-TV-Stick auch Amazon Prime Video und Netflix ausprobiert, die beide schnell reagieren und das geboten haben, was von einem Streaming-Stick zu erwarten ist. Wie auch auf anderen Android-TV-Geräten gibt es eine Version der Prime-Video-App, in der noch Prime-Banderolen zu finden sind. Damit lassen sich die kostenlosen Inhalte gut von den bei Amazon verfügbaren Leih- und Kaufinhalten unterscheiden. Diesbezüglich schneidet die App also besser ab als auf den Fire-TV-Geräten, weil Amazon Ende 2016 alle Prime-Banderolen von der Fire-TV-Oberfläche entfernt hat. Vor zwei Jahren hatte Amazon versprochen, die Prime-Banderole wieder einzublenden, das ist aber nicht passiert.
Im Bereich der 4K-Unterstützung funktioniert vieles noch nicht. Derzeit kann der Stick nur die Inhalte von Netflix, Videoload und Youtube in 4K-Auflösung abspielen. Bei der Wiedergabe über Videoload zeigten sich lästige Microruckler, die uns bei Netflix nicht aufgefallen sind. Youtube zeigt bei 4K-Wiedergabe im 60-Hz-Betrieb sehr viele gedoppelte Frames, so dass es im Grund nicht nutzbar ist. Schalten wir auf 30-Hz-Betrieb herunter, zeigen sich wie bei Videoload störende Microruckler.
Langfristig sollen auch die Inhalte in der Megathek sowie die Inhalte bei Amazon Prime Video mit UHD-Auflösung abgespielt werden können. Auf Nachfrage nannte die Deutsche Telekom keinen Termin dafür. Vor allem bei den Software-Funktionen funktioniert so einiges bei Magenta TV noch nicht, was von der Telekom mit dem Status des Betatests begründet wird.
Dazu gehören auch Funktionen, die Besitzer eines Fire-TV-Geräts hingegen bereits nutzen können. Wir fanden es sonderbar, dass die Telekom hier für Fremdgeräte einen größeren Funktionsumfang anbietet als für die eigene Hardware. Die Telekom will den vollen Funktionsumfang später einmal bereitstellen. Ein Termin wird dazu auf Nachfrage nicht genannt.
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Bei Magenta TV fehlen noch Funktionen |
Das liegt mit 99%iger Sicherheit an den seltsamen Lizenzierungsmodellen der privaten...
Ich verstehe nicht warum das immer noch kein Standard geworden ist? Die meiste Zeit...
Wer wirklich noch Wert auf lineares Fernsehen legt, wird von Magenta TV wohl nicht so...
Das liegt wahrscheinlich an der Lizenzierung der privaten Sender RTL und Pro7. Deren...
Also subjektiv?