Machine Learning: KI bewertet Frauen häufiger nach Aussehen

Automatische Bilderkennung kann zwar korrekt sein, aber trotzdem Vorurteile reproduzieren. Das zeigt eine Auswertung kommerzieller KI-Systeme.

Artikel veröffentlicht am ,
Grundlage der Untersuchung waren Bilder der Abgeordneten des US-Kongresses.
Grundlage der Untersuchung waren Bilder der Abgeordneten des US-Kongresses. (Bild: Win McNamee/Getty Images)

Dass KI-Systeme nur so fair oder eben unfair sind wie die Menschen in der Gesellschaft, ist ein wiederkehrendes Problem von Machine-Learning-Systemen, was sich etwa vielfach an automatisierter Bilderkennung zeigt. Genau das hat ein internationales Forschungsteam mit Bildern der US-Kongressabgeordneten untersucht und kommt dabei zu dem Schluss, dass die Systeme zwar korrekt, aber dennoch vorurteilsbehaftet arbeiten können und damit bestehende Vorurteile reproduzieren, was sich etwa in Bezug auf das Äußere von Frauen zeige.

Bilder von Männern werden demnach häufig mit Labeln wie "offiziell" oder "Geschäftsperson" ausgezeichnet. Bei Frauen hingegen häufen sich Begriffe wie "Lächeln" oder andere Beschreibungen der Äußerlichkeiten. In der Arbeit heißt es: "Wir stellen fest, dass Bilder von Frauen dreimal mehr Anmerkungen zum Aussehen erhielten. Darüber hinaus werden Frauen in Bildern im Vergleich zu Männern wesentlich seltener erkannt."

Carsten Schwemmer, der am Gesis Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften forscht und an den Arbeiten beteiligt war, sagte dem Magazin Wired: "Dies führt dazu, dass Frauen ein Stereotyp mit niedrigerem Status erhalten: Frauen sind dazu da, hübsch auszusehen, und Männer sind Wirtschaftsführer."

Unterschiede bei den Vorurteilen

Die Ergebnisse der Untersuchung unterscheiden sich dabei in der Tendenz nicht grundlegend bei den untersuchten Angeboten von Google, Microsoft und Amazon. "In jedem System gab es erhebliche geschlechtsspezifische Vorurteile, aber auch Unterschiede im spezifischen Inhalt und Ausmaß der Vorurteile", heißt es dazu in der wissenschaftlichen Arbeit. So hat die Bilderkennung von Amazon abgebildete Frauen etwa als minderjährig registriert, obwohl dies nicht der Fall war. Bei Männern kam dies nicht vor.

Ob und inwiefern sich diese Verfestigung von Vorurteilen in den Systemen überhaupt beheben lässt, ist weiter unklar. Auch deshalb haben einige Unternehmen bereits angekündigt, die Arbeiten etwa an Gesichtserkennung einzustellen, diese nur mit Gesetzesgrundlage einzusetzen oder zumindest die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden vorerst zu beenden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Betriebssystem
Tool aktiviert Windows XP jetzt ohne Crack und Internet

Das Tool Windows XP Keygen funktioniert erstmals auch komplett offline. Das Betriebssystem wird teilweise immer noch verwendet.

Betriebssystem: Tool aktiviert Windows XP jetzt ohne Crack und Internet
Artikel
  1. Star Wars: Obi-Wan Kenobi bekommt keine zweite Staffel
    Star Wars
    Obi-Wan Kenobi bekommt keine zweite Staffel

    Kathleen Kennedy erteilt der Fortsetzung der Star-Wars-Serie offiziell eine Absage. Die Charaktere könnten allerdings anderswo auftreten.

  2. Akkutechnik: Wie Gotion viel Energie ohne Nickel und Kobalt speichert
    Akkutechnik
    Wie Gotion viel Energie ohne Nickel und Kobalt speichert

    Die VW-Partnerfirma Gotion hat Akkupacks mit LMFP-Zellen entwickelt: für hohe Reichweiten mit weniger Lithium, ohne Nickel und Kobalt.
    Von Frank Wunderlich-Pfeiffer

  3. Blue Byte: Im Bann der ersten Siedler
    Blue Byte
    Im Bann der ersten Siedler

    Vor 30 Jahren wuselten die ersten Siedler über den Bildschirm. Golem.de hat den Aufbauspiel-Klassiker von Blue Byte neu ausprobiert.
    Von Andreas Altenheimer

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MSI RX 7600 299€ • Google Days • Inno3D RTX 4070 679€ • MindStar: u. a. ASRock RX 6800 XT Phantom Gaming OC 579€, PowerColor RX 6800 Fighter 489€, Endorfy Navis F360 ARGB 109€ • MSI MEG Z690 Godlike Bundle 805,89€ • Samsung 990 Pro 1TB/2TB ab 107€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /