M2-Chip - Die nächste Generation der Effizienz
Nachdem Apple erst Anfang des Jahres mit vollen Ausbaustufen des M1-Chips überraschte, folgt nun relativ schnell die direkte M2-Generation. Die unterscheidet sich in ihrer grundlegenden Architektur und wird im 5-nm-Verfahren N5P bei TSMC gebaut. Die Kernanzahl bleibt mit vier Performance- und vier Efficiency-Cores gleich. Allerdings hebt Apple die Taktraten der Performance-Cores an. Die steigen auf 3,5 GHz (Multi Core).
Zudem wächst der Chip im Durchmesser: Von 120 auf 145 mm². Darauf passen entsprechend mehr Transistoren - insgesamt 20 Milliarden (der M1 hat 16 Milliarden Transistoren). Der M2 unterstützt - wie der M1 Max und M1 Pro - LPDDR5-Arbeitsspeicher. Der ist wie schon vermutet komplett auf dem Mainboard verlötet. Gleiches gilt für den Massenspeicher. Wir sollten uns also vorher überlegen, ob die 16 GByte LPDDR5-RAM und 1-TByte-SSD für unsere Zwecke genügen. Erweitern lässt sich das Macbook nämlich im Nachhinein nicht.
Bei der höheren Taktfrequenz würden wir vermuten, dass der M2 mehr Energie unter Last benötigt, um die von Apple angepriesenen 18 Prozent Leistungszuwachs zu erhalten. Also werfen wir de Cinebench R23 an - auch, um die reine Rechenleistung mit der des M1 im Macbook Air (2020) zu vergleichen. Weitere Benchmarks und einen detaillierteren Test des M2 veröffentlichen wir in einem separaten Artikel.
CPU schneller, GPU eher weniger
In Cinebench messen wir 8.711 Punkte. Das sind merklich mehr als die 7.209 Punkte des Macbook Air M1. Der Unterschied beträgt immerhin fast 21 Prozent. Im Vergleich zum weniger gedrosselten Mac Mini mit M1-Chip, der 7.819 Punkte schafft, sind es noch 11,4 Prozent.
Der Vorsprung liegt teilweise in den höheren Taktraten im Mehrkernbetrieb und teils in der gestiegenen Leistungsaufnahme begründet. Der M2 im Macbook Pro kann sich dauerhaft 22 statt 10 Watt (15 Watt beim Mac Mini) genehmigen. Das hören wir auch: Statt auf ein passiv gekühltes SoC setzt das Macbook Pro auf einen kleinen Lüfter, der unter Last anspringt. Das Rauschen ist wahrnehmbar, allerdings in keiner Situation wirklich störend.
Zu heiß fürs alte Macbook Pro
Doch wie sieht es mit der integrierten Grafikeinheit aus? Die hat Apple schließlich von 7 oder 8 GPU-Cores auf 10 Cores aufgerüstet. Den Sprung sehen wir in Games eher nicht. Im Abenteuerspiel Shadow of the Tomb Raider messen wir bei hohen Detaileinstellungen und einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln rund 32 fps. In nativer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln sind die 21 fps praktisch identisch mit den 22 fps des M1 im Macbook Air.
Interessanterweise benötigt der M2 hier weiterhin 22 Watt, wobei ein größerer Anteil von maximal 8 Watt auf die GPU entfällt. Die 22 Watt scheinen also das maximal eingestellte Leistungsbudget zu sein - sowohl im Akku- als auch Netzbetrieb. Das SoC kann sie auch konstant ausnutzen und drosselt nicht nach einer gewissen Zeit herunter. Allerdings könnte die Restriktion auf 22 Watt auch ein Grund dafür sein, warum die GPU ihr volles Potenzial hier nicht ausnutzen kann. Gegenfalls ist das System in Games auch CPU-limitiert.
Viel mehr geht auch nicht: Die Kühlung ist gerade in Games bei mehr als 100 Grad Celsius voll ausgelastet. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll gewesen, für den M2 ein neues Design zu entwickeln, statt die existierende Lüftung des Macbook Pro wiederzuverwenden.
Läuft fast zwei Arbeitstage lang durch
Wie effizient das SoC zumindest unter leichter Last arbeitet, zeigt unser Dauerlauftest, bei dem wir ein 1080p-Testvideo bei eingeschaltetem WLAN und einer Helligkeit von 200 cd/m² dauerhaft laufen lassen. Der Akku ist mit 58,2 Wattstunden gegenüber dem Vorgängermodell des Macbook Pro gleich groß geblieben. Er ist also weiterhin klar größer als der 50-Wattstunden-Akku des Macbook Air M1.
Nach 15 Stunden muss das Macbook Pro wieder zurück an die Steckdose. Das Macbook Air schafft in einem ähnlichen Test etwa 11 Stunden. Nicht nur der größere Akku, sondern auch das energiesparendere Verhalten des M2-SoC sind für die merklich bessere Laufzeit verantwortlich. Übrigens ist das Macbook Pro dadurch eines der ausdauerndsten Notebooks auf dem Markt.
Verlötete SSD ist schnell genug
Die verlötete Apple-NVMe-SSD AP1024Z mit 1 TByte liefert ebenfalls brauchbare Werte ab. Im Amorphous Diskmark, dem MacOS Ableger von Crystaldiskmark, messen wir 3.185 MByte/s im sequentiellen Lesen und 3.101 MByte/s im sequentiellen Schreiben. Sie ist also mit den bisher verbauten Modellen in Macbooks mit M1-Chip vergleichbar.
Das Macbook Pro M2 ist wegen des neuen SoCs also in vielen Dingen ein besseres Notebook. Allerdings sind M1-Varianten weiterhin gute und performante Alternativen, die aktuell auch zu meist etwas niedrigeren Preisen verkauft werden.
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Macbook Pro M2 (2022) im Test: Neues Macbook, neues Glück? | Macbook Pro mit M2 - Verfügbarkeit und Fazit |
Das können Sie dem Kollegen auch gerne sagen. Sogar mehrfach, wie dieser Thread zeigt...
Yep. - Übrigens auch ganz schlecht für Leute, die eingeschränkt sehen (Bildschirmlupe...
Hallo, tut es nicht. Im ersten Draft des Textes war nur die falsche Information noch...
Ist ein no brainer. Das M1 MBA ist ungeschlagen und inzwischen flaechendeckend unter...
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