Macbook Pro: Core i9 immer noch langsamer als Core i7

Seit Juli 2018 verkauft Apple das Macbook Pro (Mid 2018) als 15,4-Zoll-Version. Erstmals verbaut der Hersteller optional einen sechskernigen Prozessor statt einen Quadcore - dummerweise ist die Kühlung des Notebooks dafür nicht ausgelegt. Schon im Spätsommer zeigten mehrere Käufer auf, dass das Macbook Pro mit dem Core i9-8950HK nicht schneller rechnet als der Core i7-8850H. In der Zwischenzeit hat Apple offenbar keine Änderungen vorgenommen, das legt ein Bericht von Notebookcheck(öffnet im neuen Fenster) nahe.
Dort wurde das Macbook Pro mit dem Core i9-8950HK und dem Core i7-8850H getestet und festgestellt, dass der i9-Hexacore im Cinebench R15 sogar weniger Punkte erreicht, wenn alle Kerne laufen. Die Kühlung kann knapp 50 Watt dauerhaft abführen, das reicht für sechs Kerne mit über 4 GHz aber nicht im Ansatz. Stattdessen benötigt der Chip über 70 Watt, heizt sich auf 100 Grad Celsius auf, drosselt dann Takt und somit Leistungsaufnahme und Temperatur enorm, dann wiederholt sich das Ganze.
Bei Last auf einem Kern schafft der Core i9-8950HK theoretisch 4,7 GHz und der Core i7-8850H kommt auf 4,3 GHz. Dieser Vorsprung rechtfertigt aber auch keine 340 Euro Aufpreis für den vermeintlich schnelleren Prozessor, weil er den Takt ohnehin nur selten erreicht. Apple hat seit Sommer 2018 offenbar keine nennenswerten Firmware-Änderungen vorgenommen und anscheinend im Vorfeld nicht sorgfältig genug getestet, ob der Core i9 überhaupt ein sinnvolles Upgrade ist.
Ebenfalls optional sind eine Radeon Pro Vega 20 mit 4 GByte oder eine Radeon Pro Vega 16 mit 4 GByte Videospeicher anstelle der Radeon Pro 560X mit ebenfalls 4 GByte. Hier ist der Vorteil leicht messbar und die beiden Grafikeinheiten bei entsprechenden Workloads definitiv einen Blick wert.
Nachtrag vom 22. Januar 2019, 17:10 Uhr
Der Core i7-8850H ist ebenfalls ein Hexacore, kein Quadcore.



