Macbook Air M4 im Test: Der Umstieg auf das Macbook Air fällt jetzt noch leichter

Apple hat den M4-Chip vor einigen Monaten in das Macbook Pro gebracht. Das Macbook Air ging allerdings leer aus. Statt eines direkten Hardware-Upgrades auf die neue Generation verkaufte Apple weiterhin die M3-Version. Das holt der Konzern nun mit einer neuen Generation nach.
Dass Kunden im Macbook Air künftig den M4-Chip nutzen können, ist aber wohl nicht die größte Änderung. Generell hat sich am Design und Konzept des Macbook nicht viel verändert. Stattdessen wurde ein wichtiger Aspekt noch wichtiger gemacht: Der Einstiegspreis für das günstigste Modell wurde um 100 Euro reduziert. Ein Einstieg in die Welt der Macbook kostet nun 1.200 statt bisher 1.300 Euro.
| CPU | Apple M4 (10C@3,3 GHz, 20 Watt, ARM64) |
|---|---|
| GPU | integriert, 10 GPU-Cores + 16-Core-Neural-Engine |
| RAM | 16 GByte LPDDR5X-RAM (verlötet) |
| SSD | 512-GByte-SSD |
| Anschlüsse | 2x Thunderbolt 4 (USB-C), 1x 3,5-mm-Klinke, 1x Magsafe |
| Display | 13,6" (34,5 cm) IPS-Display (spiegelnd, 2.560 x 1.664 Pixel, 60 Hz, 480 cd/m²) |
| Maße | 304 x 215 x 11,3 mm, 1,24 kg |
| Preis | ab 1.200 Euro, 1.500 Euro (Testmuster) |
Für das Geld bekommen wir nicht nur den aktuellen M4-Chip. Auch wurde die Grundkonfiguration mit 16 statt bisher 8 GByte ausgestattet. Die meisten Nutzer werden wahrscheinlich nicht viel mehr Arbeitsspeicher benötigen. Der Kauf einer teureren Konfiguration mit mehr SSD-Speicher könnte sich trotzdem lohnen. 256 GByte sind schnell voll, wenn wir Fotos, Videos und Spiele auf dem Macbook Air installieren.
Gewohnt gutes Gehäuse
Wie vermutet hat sich am generellen Design nicht viel verändert. Kunden bekommen weiterhin das bekannte Aluminiumgehäuse mit dem typischen Notch-Display. Die Verarbeitungsqualität ist erwartungsgemäß sehr gut und die Abmessungen bleiben mit 304 x 215 x 11,3 mm und 1,24 kg Gewicht gleich.











Auch an den Eingabegeräten und der Anschlussauswahl hat sich nichts verändert. Wir bekommen weiterhin zwei Thunderbolt-Anschlüsse, diesmal mit dem etwas schnelleren Thunderbolt 4. Der neue M4-Chip ermöglicht es zudem, zwei externe Displays an das Macbook Air anzuschließen. Erstmals kann auch das integrierte Display als dritter Screen mitbenutzt werden. Das ist für den stationären Betrieb und beim Multitasking auf mehreren Bildschirmen ein spürbarer Vorteil.
Trackpad und Tastatur sind wie gewohnt erstklassig. Die große Sensorfläche des Trackpads und der kurze Schaltweg der großen Tasten sind Pluspunkte für das Macbook Air M4(öffnet im neuen Fenster) . Besser macht es auch das teurere Macbook Pro (Test) nicht. Das hat dafür mehr Anschlüsse, obwohl Magsafe seit der M2-Version des Macbook Air ebenfalls dabei ist.
Entspiegelung nur beim Pro
Das Display bleibt ebenfalls gleich. Das 13,6 Zoll große IPS-Panel löst mit hohen 2.560 x 1.664 Pixel auf. Der obere Teil des Panels ist teilweise nur eingeschränkt durch die sichtblockierende Notch nutzbar, wir kennen das aber schon seit Jahren bei allen Macbook Air und Macbook Pro.











Mehr als 60 Hz Bildfrequenz und das spiegelnde Panel selbst bekommen wir allerdings nur beim Macbook Pro. Nichtsdestotrotz überzeugt das Display für den Preis. Wir messen eine durchschnittliche Helligkeit von 480 cd/m². Auch die Farbabdeckung ist für die meisten Zwecke gut genug. Wir messen sehr gute 99,8 Prozent des SRGB-Farbraums und 96,7 Prozent des DCI-P3-Raums. Auch der Adobe-SRGB-Farbraum wird mit 82,3 Prozent abgedeckt, was für Grafikbearbeitung ausreicht.
Obwohl sich am M4-Chip im Macbook Air nichts vom Chip im Macbook Pro 14 unterscheidet, messen wir einige Unterschiede bei der Leistung. Generell bleibt das Notebook schnell und effizient, wenn auch nicht so schnell wie die Pro-Version.
M4-Chip mit guter Leistung und enormer Akkulaufzeit
Bei Anwendungen und Games liefert der M4-Chip im Macbook Air genug Leistung. Allerdings kommt der Chip hier nicht an das baugleiche SoC im Macbook Pro 14 heran. Das liegt an der passiven Kühlung im Macbook Air. Der Chip wird unter Last schneller heiß, stößt an thermische Limits und kann nicht ganz so hoch takten. Der Vorteil der Passivkühlung ist, dass wir keinerlei Lüftergeräusche ertragen müssen. Das kann das Arbeiten erleichtern.
In synthetischen Benchmarks fällt der Unterschied bereits auf. Das Macbook Air kommt in Cinebench 2024 auf 753 Punkte im Multicore- und auf 171 Punkte im Single-Core-Benchmark. Ein Macbook Pro 14 erreicht im gleichen Test 995 respektive 175 Punkte. In Geekbench 6 das gleiche Spiel: Das Macbook Air schafft 14.886 Punkte im CPU-Multicore-Benchmark, während das Macbook Pro hier bessere 15.007 Punkte erreicht.
Im Opendata-Benchmark für Blender kann auch die GPU-Leistung getestet werden. Unser Modell mit 10-Core-GPU ist mit 526 Punkten im Monster-Benchmark annähernd gleichauf zum Macbook Pro 14 (538 Punkte). Beim KI-Rendering per Stable Diffusion benötigt das Macbook Air 3:38 Minuten für zehn Bilder (25 Sampling-Steps) bei einer Auflösung von 512 x 512 Pixel. Ein Macbook Pro 14 ist mit 3:28 unwesentlich schneller.
Langsamer als das Macbook Pro
Einen größeren Unterschied merken wir bei der gleichzeitigen Nutzung von GPU und CPU, etwa bei Spielen. Bei einem Spaziergang durch die Stadt im M4-nativen Spiel Baldur's Gate 3 messen wir 33 fps bei niedrigen Grafikdetails in 1.920 x 1.200 Pixel Auflösung. Das Macbook Pro 14 schafft hier bessere 51 fps. In Shadow of the Tomb Raider sind es bei niedrigen Details und in identischer Auflösung 47 zu 63 fps. Wohlgemerkt ist in unserem Testmuster bereits die 10-Core- statt 8-Core-GPU verbaut. Die kostet beim Macbook Air extra.











Schauen wir auf die von Sensoren ausgegebenen Werte, wird klar: Der M4 kommt in Benchmarks vor allem an thermische Grenzen. Nach wenigen Sekunden drosselt der Chip von maximal 20 Watt Leistung auf etwa 14 Watt, die für die Vollauslastung gehalten werden. Der Chip kann deshalb nicht mit den vollen 3,3 GHz takten und läuft stattdessen dauerhaft mit 2,62 GHz pro Kern. In Games genehmigt sich der Chip 17 Watt.
Der M4 ist weiterhin in den meisten Anwendungen außerhalb anspruchsvoller Games und KI- und Video-Renderings sehr gut geeignet. Vor allem ist er weiterhin energieeffizient. Schauen wir uns Youtube-Videos in 4K an, können wir das für absurd lange 25 Stunden tun.
Akkulaufzeit ist enorm lang
Unter Volllast ist der Akku nach etwa 5:53 Stunden leer. In einer 80/20-Rechnung – 80 Prozent leichte Last und 20 Prozent schwere Last – kommen wir auf 21:11 Stunden. Dabei haben wir das Display auf 200 cd/m² eingestellt. Durch die Reflexionen im Glas ist es allerdings sinnvoll, die Helligkeit anzuheben. Die Akkulaufzeit dürfte weiterhin für einen ganzen Tag ausreichen.











Mit 16 GByte LPDDR5X-RAM und einer 512 GByte großen SSD ist unser Testmuster zudem ausreichend für die Zukunft gerüstet. Generell würden wir ein Upgrade von den 256 GByte der Grundkonfiguration empfehlen, wenn wir darauf viele Daten speichern möchten. Für 125 Euro Aufpreis können wir auch die 10-Core-GPU freischalten. Die dürfte in Games entsprechend mehr Leistung erbringen. Notwendig ist das meistens nicht.
Macbook Air M4 – Verfügbarkeit und Fazit
Apple bietet das Macbook Air mit M4-Chip im eigenen Onlineshop an. Dort kann es nach Belieben konfiguriert werden. Die Startkonfiguration kostet 1.200 Euro, dafür gibt es den M4 mit 8-Core-GPU, 16 GByte RAM und eine 256-GByte-SSD. Arbeitsspeicher und SSD lassen sich nicht austauschen, so dass ein Upgrade vor dem Kauf einberechnet werden sollte. Der Sprung von 16 auf 24 GByte RAM kostet etwa 250 Euro. Gleiches gilt für den Sprung von 256 auf 512 GByte SSD-Kapazität. Unser Testmuster mit 10-Core-GPU und 512-GByte-SSD kostet 1.500 Euro.
Fazit
Das neue Macbook Air verbessert vor allem im Detail einiges. Wir können nun zwei externe Displays anschließen und weiterhin das integrierte Panel nutzen. Zudem wurde die Akkulaufzeit durch einen minimal größeren Akku und einen effizienteren Prozessor noch einmal verbessert.
Der M4 ist die wohl offensichtlichste Neuerung. Er kann mehr Leistung pro Kern abliefern und ist daher noch besser für leistungsaufwendigere Tasks geeignet. Vor allem aber hat Apple den Einstiegspreis des Geräts um 100 Euro verringert und 16 GByte zum Minimalstandard gemacht.
| Macbook Air M4 | Macbook Pro M4 | |
|---|---|---|
| Displaymessung | Helligkeit: 480 cd/m², 99,8 SRGB, 96,7 DCI-P3, 82,3 AdobeRGB | Helligkeit 561 cd/m², 99,9 SRGB, 97,8 DCI-P3, 84,3 Adobe RGB |
| Cinebench 2024 (10 Minuten, Multi-Core/Single-Core) | 775/171 cb | 995/175 cb |
| Geekbench 6 CPU/GPU Metal | 14.886/55.674 Punkte | 15.007/57.910 Punkte |
| Diffusion Bee (10 Bilder, 512 x 512 Pixel) | 3:38 Min. | 3:28 Min. |
| Adobe Premiere Puget Bench (Standard) | 2.429 Punkte | 5.108 Punkte |
| Blender Benchmark Opendata (Monster-Preset, CPU/GPU) | 106/526 Punkte | 112/538 Punkte |
| Baldur's Gate 3 (1.920 x 1.200 Pixel, low/medium/high) | 33/27/24 fps | 51/39/31 fps |
| Shadow of the Tomb Raider (1.920 x 1.200 Pixel, low/medium/high) | 47/36/35 fps | 66/44/43 fps |
| Akkulaufzeit (80/20 Youtube/Vollast) | 21:11 Stunden | 20:48 Stunden |
| SSD-Transferleistung (Lesen/Schreiben) | 3.013/3.116 MByte/s | 1.480/6.270 MByte/s |
Sobald wir auf der Suche nach einem Upgrade von unserem bisherigen Apple-M2-Macbook sind, können wir diese Generation überspringen. Funktional gibt es kaum Verbesserungen und das Notebook brilliert bei den bekannten Punkten wie der Tastatur, dem Display und dem Trackpad weiterhin.











Durch den geringeren Preis und 16 GByte RAM ist das Macbook Air M4 ein interessantes Angebot für Menschen, die schon länger auf MacOS umsteigen wollen. Mit dem Ende von Windows 10 könnten das eine Menge Leute sein, denn für 1.300 Euro Listenpreis werden sie kaum ein besseres Gesamtpaket finden als dieses.



