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Macbook Air 15 mit M3 im Test: Das Macbook für die Massen

Apple hat die neuen Macbook Air nun auch mit M3-SoC ausgestattet. Das passiv gekühlte 15-Zoll-Modell dürfte vielen Kunden gefallen.
/ Oliver Nickel
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Das Macbook Air 15 hat sich äußerlich nicht geändert. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Das Macbook Air 15 hat sich äußerlich nicht geändert. Bild: Oliver Nickel/Golem.de

Als Apple die neuen M3-Prozessoren als die neue Generation von Apple Silicon vorstellte, wurde erst einmal nur das Macbook Pro mit den Chips ausgestattet. Die einzige Möglichkeit, an ein Macbook mit dem Standard-M3-Prozessor zu kommen, war also das Macbook Pro für einen Startpreis von mindestens 2.000 Euro.

Das ändert sich mit der neuen Generation des Macbook Air. Mit dem M3-SoC kommt auch eine bessere Leistung und es gibt weitere kleine und erfreuliche Verbesserungen. Abseits davon behält Apple das bewährte Konzept bei und verändert wie erwartet wenig am Chassis und der Hardware an sich.

Warum auch nicht? Das Macbook Air bleibt aus reiner Hardwareperspektive eines der aktuell besten Notebooks. Wir würden sogar sagen: Mehr brauchen die meisten Menschen einfach nicht.

Macbook Air 15 M3 - Daten
Komponente Typ
CPU Apple M3 (4P + 4E, 10-Core-GPU, ARM64)
GPU integriert (10 Cores)
Display 15,3" (38,9 cm) IPS-Panel (spiegelnd, 2.880 x 1.864 Pixel, 60 Hz)
RAM 16 GByte DDR5-RAM
Massenspeicher Apple SSD AP512Z (verlötet, 512 GByte)
Ports 2x USB-C (USB 4), 1x Magsafe
Maße 340 x 237,6 x 11,5 mm, 1,51 kg
Laufzeit 12:00 Stunden
Preis (Testmuster) 2.060 Euro

Golem.de hat von Apple ein 15-Zoll-Modell als Leihstellung erhalten. Es wird aber natürlich weiterhin auch als 13-Zoll-Modell verkauft. Interessant: Apple bietet das ältere M2-Modell in 13 Zoll weiterhin an. Allerdings ersetzt die M3-Version des 15-Zoll-Gerätes das bisherige M2-Modell (Test) - Startpreis: 1.600 Euro.

Gehäuse bleibt bestehen

Das Macbook Air 15 behält den bekannten Formfaktor bei, der ohnehin nicht mal ein Jahr alt und deshalb noch recht frisch ist. Es wird deshalb wahrscheinlich viele User geben, die mit dem M3-Modell in die Welt des Macbook Air einsteigen. Und sie werden auf den ersten Blick nicht enttäuscht: Das Chassis aus Metall ist solide verarbeitet und integriert die bekannt gute Kombination aus übergroßem Trackpad und flacher Tastatur.

Darauf lässt es sich weiterhin gut schreiben und tippen. Am Tastaturlayout ändert sich gegenüber dem 13-Zoll-Modell nichts. Dabei wäre hier beispielsweise Platz für zusätzliche Tasten gewesen, wobei das im Grunde nicht notwendig ist. Laut Apple sind aber größere Speaker integriert. Die sorgen dafür, dass der Sound aus dem Macbook sehr klar und lautstark ist - zumindest für ein Notebook.

Beim Display entscheidet sich Apple wieder für ein 15,3 Zoll großes Panel mit IPS-Technik und der prominenten Notch. Die gilt mittlerweile als ein wichtiges Designelement für diverse Apple-Produkte und wird wohl auch in kommenden Generationen weiter zu finden sein.

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Unabhängig davon ist die Auflösung des 15-Zoll-Panels mit 2.880 x 1.864 Pixeln gleich geblieben. Auch behält Apple die Bildfrequenz von 60 Hz bei. Ein schnelleres Panel gibt es erst mit dem Macbook Pro.

Weiterhin sehr gutes Display

Für die meisten Arbeiten reicht das Panel allerdings locker aus und bietet im Vergleich zum 13-Zoll-Modell merklich mehr Arbeitsfläche. Die Helligkeit und Farbabdeckung ändern sich im Vergleich zum Vorgänger nicht. Wir messen 490 cd/m² bei einer Abdeckung von 138,6 Prozent SRGB, 98,2 Prozent DCI-P3 und 95,5 Prozent Adobe RGB. Das Panel kann also getrost auch für Bildbearbeitungsaufgaben genutzt werden.

Abseits des größeren Displays bietet das neue Gerät keine offensichtlichen Vorteile gegenüber dem 13-Zoll-Modell. Beispielsweise können User hier weiterhin nur zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse und Magsafe verwenden, um ihre Geräte und Wechselmedien anzuschließen.

Immerhin hat Apple es mittels Firmwareupdate ermöglicht, zwei externe Displays am M3-Chip zu betreiben. Allerdings muss das Macbook dann zugeklappt werden. Die maximale Anzahl unterstützter Displays bleibt also gleich. Zwei externe Monitore bieten zumindest mehr Flexibilität als das bisherige Maximum eines externen Panels und des integrierten Displays.

Doch wie sieht es mit dem M3-Chip aus? Schließlich fehlt beim Macbook Air 15 eine aktive Kühlung. Das Gerät ist dadurch völlig lautlos, könnte aber im Vergleich zum aktiv gekühlten Macbook Pro mit M3-Chip etwas langsamer arbeiten. Wir werden es sehen.

Mehr als den M3 braucht es oft nicht

Schon beim Macbook Pro konnten wir dem M3-Chip einmal mehr eine sehr gute Leistung zusprechen. Daher erwarten wir auch beim Macbook Air 15 eine entsprechend schnelle Performance. Die Frage ist, wie stark sich das passive Kühldesign auf die Leistung auswirkt. Dazu wollen wir das Gerät in einem gut vergleichbaren Testparcours laufen lassen.

Angefangen mit Cinebench R23 stellt sich auch das Macbook Air mit M3-Chip als leistungsstarkes Gerät heraus. Wir messen 8.841 Punkte im zehnminütigen Dauerlauf. Hier merken wir bereits: Die aktive Kühlung eines Macbook Pro 14 mit gleichem Chip bietet hier einen messbaren Vorteil, wir kommen im gleichen Test auf 10.437 Punkte - ein Mehr von 18 Prozent.

Während des Tests erreicht das Macbook Air im Schnitt 112 Grad Temperatur - mit Spitzen von 114 Grad. Es wundert daher nicht, dass der Leistungsunterschied zum Macbook Pro 14 recht deutlich ist.

Übrigens schafft das M2-Modell in selben Test 8.208 Punkte und ist damit etwa sieben Prozent langsamer. Ein Upgrade vom M2 scheint sich also erst einmal nicht zu lohnen, oder?

Langsamer als das Macbook Pro

Schauen wir auf die Renderleistung des SoC, stellen wir nur minimale Unterschiede zum Macbook Pro 14 fest. Im Blender-Benchmark mit Monster-Preset messen wir beispielsweise 83,66 Punkte mit CPU-Berechnung und 374,344 Punkte mit GPU-Rendering. Das Macbook Air 15 ist hier also praktisch gleich schnell.

Die KI-Rendering-Software Diffusion Bee nutzt den quelloffenen Bildgenerator Stable Diffusion und beansprucht vor allem den GPU-Teil des M3-SoC. Zehn Bilder mit 896 x 896 Pixeln Auflösung und 25 Rendering-Schritten berechnet das System in 18:12 Minuten. Das Macbook Pro mit M3 rendert hier in 17:14 Minuten und ist damit minimal schneller.

Für produktive Arbeiten mit KI-Systemen sollten sich User eventuell nach einem Macbook mit M3 Pro oder Max mit mehr GPU-Cores umschauen. Auch ist der verbaute Arbeitsspeicher entscheidend.

Er wird bei allen Apple-Silicon-Macs zusätzlich als Grafikspeicher verwendet und kann bekannterweise nicht einfach so im Nachhinein erweitert werden. Alle Versionen des Macbook Air 15 verwenden übrigens die voll ausgebaute 10-Core-GPU, während das Air 13 auch mit 8-Core-GPU bestellt werden kann.

Spieleleistung eher unterdurchschnittlich

Einen deutlichen Unterschied in der Leistung merken wir zudem in Games. Vor allem das recht anspruchsvolle Baldurs Gate 3 bringt die passive Kühllösung im Macbook Air 15 an ihre Grenzen. In 1.920 x 1.200 Pixeln und auf niedrigen Grafikeinstellungen erreichen wir bei einem Spaziergang durch die Stadt Baldur's Gate im Schnitt 22 fps. Das Macbook Pro 14 mit gleichem SoC kommt hier auf 42 fps.

In Shadow of the Tomb Raider ist der Unterschied ebenso deutlich: Hier kommt das Macbook Air 15 auf 28 fps, während das Macbook Pro 14 bei 1.920 x 1.200 Pixeln und hohen Grafikdetails 38 fps schafft. Bei den meisten Aufgaben ist das neue Air mit M3 also messbar langsamer. Wir würden daher sogar sagen, dass User auch auf die 10-Core-GPU verzichten können, wenn sie nicht so viel Wert auf Gaming legen.

Zwar opfert Apple durch die passive Kühllösung gerade im Bereich der GPU-Leistung einige Prozentpunkte. Allerdings hören wir das System im Betrieb gar nicht, was gerade in produktiven Arbeitsumgebungen ein Segen sein kann. Wir müssen dazu sagen, dass unter leichter Last auch ein Macbook Pro mit M3-Chip kaum zu hören ist und die Geräuschentwicklung nur bei Vollast wirklich zum Tragen kommt.

Macbooks mit M3 - Testergebnisse
Test Macbook Pro 14 M3 Max Macbook Pro 14 M3 Macbook Air 15 M3
Cinebench R23 23.257 cb 10.437 cb 8.841 cb
Adobe Premiere Quicktime to mp4 (4:20 Minuten, H.265, High Quality 4K) 1:55 Min. 3:35 Min. -
Diffusion Bee (10 Bilder, 896 x 896 Pixel, 25 Steps) 5:25 Min. 17:14 Min. 18:12 Min.
Blender Benchmark (Monster Preset, GPU/CPU) 1447,6/208,2 pts. 347,7/85,3 pts. 374,3/83,7 pts.
SSD-Geschwindigkeit (seq. Lesen/Schreiben) 6.658/7.523 MByte/s 2.860/3.247 MByte/s 3.504/3.657 MByte/s
Baldur's Gate 3 (1.920 x 1.200 Pixel, Ultra) 89 fps 24 fps (niedrige Grafik: 42 fps) niedrige Grafik: 22 fps
Shadow of the Tomb Raider (1.920 x 1.200 Pixel, High) 122 fps 38 fps 28 fps
Akkulaufzeit (80/20 % Netflix/Dauerlast @ 200 cd/m²) 9:26 Std. 10:16 Std. 12:00 Std.
Leistungsaufnahme Cinebench R23/Shadow of the Tomb Raider 58/37 Watt 22/20 Watt 15/15 Watt

Durch die passive Kühlung kann der M3-Chip seine von uns maximal gemessene TDP von 22 Watt nicht lange halten. Nach wenigen Sekunden pendelt sich der Chip im Macbook Air 15 bei 15 Watt ein - sowohl in Games als auch in CPU-Benchmarks. Das erklärt den messbaren Unterschied zum Macbook Pro, das 22 Watt halten kann.

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Sehr gute Akkulaufzeit

Wir würden trotzdem sagen: Für die meisten Tasks reicht ein M3-Chip im Macbook Air aus. Die Leistung ist gerade bei Büroarbeiten und leichter Last überzeugend. Außerdem bleibt der Chip auf ARM-Basis beeindruckend energieeffizient. Wir können darauf etwa 14:22 Stunden lang Netflix bei 200 cd/m² Helligkeit und 50 Prozent Lautstärke schauen.

In einer Verteilung zwischen 80 Prozent leichter Last (Netflix) und 20 Prozent hoher Last (Cinebench R23) kommen wir auf 12 Stunden Akkulaufzeit. Das Macbook Air 15 bleibt damit eines der wenigen 15-Zoll-Notebooks auf dem Markt, die uns ohne externe Energiequelle durch einen ganzen Arbeitstag und den Feierabend bringen können.

Dabei verbaut Apple weiterhin eine ausreichend schnelle SSD. In unserem Testmuster ist das die Apple-SSD AP0512Z mit 512 GByte Kapazität. Sie erreicht 3.504 MByte/s im sequenziellen Lesen und 3.657 MByte/s im sequenziellen Schreiben. Das ist nicht das beste Ergebnis, vor allem mit Blick auf die Konkurrenz außerhalb des Apple-Ökosystems. Die Werte entsprechen aber ungefähr unseren Messwerten des Macbook Pro 14 mit M3 und 1 TByte großer SSD.

Macbook Air 15 M3 - Verfügbarkeit und Fazit

Zwar kann das Macbook Air in 13 Zoll auch im Apple-Store noch mit M2-Chip bestellt werden. Allerdings ersetzt die M3-Version des Macbook Air 15 das bisherige M2-Modell. Kunden haben hier also nur die eine Kaufoption mit 15-Zoll-Panel. Der Startpreis von 1.600 Euro beinhaltet den M3-Chip, 8 GByte Arbeitsspeicher und eine 256-GByte-SSD.

Für ein Upgrade auf 16 GByte RAM oder 512 GByte SSD-Speicher werden jeweils 230 Euro fällig. Unser getestetes Modell mit 16 GByte Arbeitsspeicher und 512-GByte-SSD liegt also bei 2.060 Euro. Maximal können 24 GByte RAM und eine 2-TByte-SSD bestellt werden.

Fazit

Auch mit M3-Chip macht das Macbook Air weiterhin eine gute Figur. Wir würden sogar so weit gehen und sagen: Die 15-Zoll-Version ist das einzige Gerät, das die meisten Menschen für ihre tägliche Arbeit und Medienkonsum benötigen dürften. Vor allem ist es im Vergleich zu vielen anderen 15-Zoll-Modellen sehr gut verarbeitet und bietet ein enorm gut kalibriertes und helles Display - solange wir uns nicht an Spiegelungen stören.

Auch die Kombination aus übergroßem Trackpad und der für Macbooks typischen Scissor-Tastatur mit sehr flachem Anschlag funktioniert für uns weiterhin gut. Nur würden wir uns nach wie vor mehr Anschlüsse wünschen und sie bei einem 15-Zoll-Gerät auch erwarten. Die zwei USB-4-Ports sollten vor allem im stationären Betrieb am besten durch Adapter ergänzt werden.

Immerhin ist es nun möglich, das interne Display auszuschalten und dafür zwei externe Monitore anzuschließen. Diese Funktionalität wird beim Macbook Pro mit M3-Chip per Firmwareupdate nachgerüstet. Das M2-Modell wird hier wahrscheinlich leer ausgehen.

Die wichtigste Neuerung bleibt also der M3-Chip. Der ist im Vergleich zum M2 im ersten Macbook Air 15 ein wenig schneller. Den Unterschied merken wir durch minimale Verbesserungen in Benchmarks. Allerdings gibt es merkliche Defizite im Vergleich zum M3 im Macbook Pro 14. Das liegt primär an der passiven Kühllösung, die typisch für die Macbook-Air-Serie ist.

Die Passivkühlung schafft es nicht, das SoC unter Dauerlast ausreichend kalt zu halten. Der M3 arbeitet daher meist mit 15 statt 22 Watt. In Games und Rendering-Benchmarks ist er deshalb langsamer - wenn auch völlig ausreichend schnell für die meisten Anwendungsfälle.

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Die passive Kühlung hat derweil den Vorteil, dass wir keine Lüfter hören. Im Büroalltag ist das ein echter Segen, auch wenn die Lüfter im Macbook Pro selbst nicht so auffällig laut sind. In einem Mix aus leichter und starker Last hält das Macbook Air 15 mit M3-Chip zudem 12 Stunden lang durch. Die Akkulaufzeit bleibt eines der stärksten Argumente für das Gerät.

Und dann wäre da noch der Preis: Ja, ein Macbook Pro mit M3 ist messbar schneller, kostet dafür aber auch mindestens 2.000 Euro in der Grundausstattung. User, die ein hochwertiges Notebook im 15-Zoll-Bereich suchen, sind mit dem Macbook Air 15 deshalb sehr gut bedient.


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