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Mac Store: Document Foundation übernimmt Bezahlversion von Libreoffice

Die gemeinnützige Document Foundation verlangt damit nun Geld für das freie Libreoffice für Mac. Die kostenfreie Version gibt es weiterhin.
/ Sebastian Grüner
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Libreoffice über den Mac Store zu beziehen, kostet Geld. (Bild: Libreoffice)
Libreoffice über den Mac Store zu beziehen, kostet Geld. Bild: Libreoffice

Die über den Mac App Store vertriebene Variante der freien Office-Suite Libreoffice(öffnet im neuen Fenster) wird künftig für einen Preis von 8,99 Euro durch die gemeinnützige Document Foundation betrieben. Das kündigte die Stiftung, die das Open-Source-Projekt rechtlich vertritt, in ihrem Blog an(öffnet im neuen Fenster) . Damit wird der Vertrieb von dem kommerziellen Libreoffice-Distributor Collabora übernommen, der bisher für die Bezahlversion verantwortlich war und dafür drei Jahre Langzeitsupport anbot.

In der Open-Source-Welt sind zwar Support-Vereinbarungen und verschiedene Bezahlmodelle auch auf Grundlage von Spenden, die die Entwicklung der Software unterstützen, durchaus gängig. Dass dies nun aber nicht über ein Unternehmen abgewickelt wird, sondern über die gemeinnützige Stiftung der Community selbst, ist eher ungewöhnlich. Zumal die Veröffentlichungen der Document Foundation bisher alle kostenfrei waren. Die Veröffentlichung der Kaufversion diene dabei der "Unterstützung von Endbenutzern, die ihre gesamte Desktop-Software über den proprietären Vertriebskanal von Apple beziehen möchten."

Warum Nutzer dafür aber bezahlen müssen, erschließt sich nicht direkt. Immerhin bot die Document Foundation bei der ursprünglichen Ankündigung des Vertriebs von Libreoffice über den Mac App Store im Jahr 2015 noch ausdrücklich eine kostenfreie Variante an, die sich von dem Collabora-Angebot unterschied. Die nun verlangte Gebühr der Document Foundation soll jedoch der Entwicklung von Libreoffice zugutekommen. Ob darüber hinausgehende Supportverpflichtungen eingegangen werden, geht aus der Ankündigung nicht hervor.

Die Übernahme der Bezahlversion durch die Document Foundation erfolge aus Marketing-Gründen, heißt es. Künftig solle unter anderem dadurch klar werden, dass die Document Foundation für die Community-Varianten von Libreoffice zuständig sei, Unternehmen aus dem Partnerökosystem hingegen für Varianten mit einem Mehrwert wie Langzeitsupport, die sich gezielt an Unternehmenskunde richteten. Die kostenfreie Libreoffice-Version für MacOS wird künftig aber auch weiter über die Libreoffice-Webseite erhältlich sein.


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