Docker, Emulatoren und Ausblick für Apple Silicon
Für seine Container-Werkzeuge auf MacOS setzt auch Docker auf eine Virtualisierung, die letztlich eine Linux-VM hostet, die wiederum die Basis der Container ist. Auch das ging in unserem ersten Test noch nicht, zudem musste das Docker-Team Probleme mit seinen Abhängigkeiten lösen, allen voran die bereits erwähnte Sprache Go, in der die meiste Docker-Software geschrieben wird.
Auch diese Probleme scheinen mit der Docker-Vorschau für M1-Macs, die seit vergangener Woche offiziell bereitsteht, inzwischen gelöst. Das Team schreibt, der Support-Code für die M1-CPUs sei inzwischen auch komplett in den Hauptentwicklungszweig integriert und werde dauerhaft getestet.
In einem kurzen Test gelingt es uns dann auch recht schnell und einfach, wie gewohnt Container herunterzuladen und zu starten. Hier funktioniert nun auch das per Osxfs geteilte Dateisystem, so dass Dateien einfach von Container und MacOS-Host genutzt werden können. Selbst das mit Docker-Desktop verteilte Kubernetes kann genutzt werden, so dass wir auch auf dem Mac Mini unseren eigenen kleinen Container-Cluster laufen lassen können.
Noch läuft nicht alles auf den M1
Ebenfalls auf Grundlage der neuen Virtualisierung bietet Google seinen Android-Emulator als Vorschau an, so dass sich auch Android-Apps bereits testweise auf den M1-CPUs entwickeln lassen können. Hier gibt es aber noch sehr viele Einschränkungen, etwa bei nativen Bibliotheken oder auch beim Webview.
Das Beispiel mit dem Android-Emulator zeigt sehr gut, dass viele, selbst größere Projekte auch mehrere Monate nach dem Start der Macs mit Apple Silicon noch deutliche Probleme haben. Dabei hatten diese wohl schon Zugriff auf das Developer Transition Kit und damit rund acht Monate Zeit für ihre Portierung.
Je kleiner es ist und je weniger Ressourcen ein Entwicklungsteam hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass seine M1-Ports noch lange nicht fertig sind. Wer die neuen Macs mit ARM-CPUs also produktiv zur Entwicklung nutzen möchten, sollte sich vorher möglichst genau über den nativen Support des eigenen Szenarios und der genutzten Werkzeuge informieren.
Glänzende Zukunft mit ARM
Derartige Probleme halten wir aber nur noch für ein Zeitproblem. Apple und MacOS ist als Plattform schlicht zu groß, als dass deren Wechsel auf ARM-CPUs ignoriert werden könnte. Tatsächlich will Apple ja auch die x86-Kompatibilitätsschicht Rosetta 2 rund zwei Jahre lang pflegen.
Nach unseren Tests mit der bereits verfügbaren Vorschau-Software auf dem Mac Mini sind wir nun aber mehr denn je davon überzeugt, dass der Wechsel auf ARM-CPUs durch Apple langfristig die IT-Welt stark beeinflussen wird. Immerhin ist es jetzt schon auf den vergleichsweise kleinen Mac Mini mit M1-CPU möglich, Windows und Linux zu virtualisieren und damit problemlos auch im Vollbildmodus zu arbeiten.
Es ist davon auszugehen, dass Apple die schon jetzt sehr gute M1-CPU weiter verbessert und vor allem in Geräten wie dem Macbook Pro oder gar einem Mac Pro deutlich mehr CPU-Kerne verbaut. Für den Mac Pro sind gar bis zu 32 ARM-Kerne im Gespräch. Den Wettbewerb mit x86-CPUs muss Apple damit keinesfalls scheuen und könnte diesen teils deutlich überlegen sein.
Spannend dürfte vor allem auch die Reaktion der anderen CPU- und Rechner-Hersteller werden. So gibt es mit den Neoverse-Designs von ARM und darauf aufbauenden Prozessoren wie dem Ampere Altra inzwischen ARM-CPUs, die es durchaus mit handelsüblichen x86-Server-CPUs aufnehmen können.
Darüber hinaus will auch Microsoft auf Grundlage von Neoverse eigene ARM-Server-CPUs bauen, und die schon jetzt von AWS genutzten Graviton2 überzeugen beim Preis-Leistungs-Verhältnis.
Doch ob neben Apple auch weitere Hersteller leistungsfähige Desktop-Chips auf ARM-Basis bereitstellen und entsprechende Geräte in großer Anzahl verkauft werden, um diese großflächig als Entwicklungsmaschinen einsetzen zu können, ist derzeit nicht abzusehen. Jedoch zeigt Apple eindrucksvoll, dass das endlich möglich ist.
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Gute Virtualisierung auf Apple Silicon |
Das zeigt eigentlich nur, dass weder du noch der Autor ARM Entwicklung verstanden haben...
Also für mich als Gelegenheitsentwickler wäre das wichtigste Kriterium eine gute...
Die angebliche Effizienz der 5W-CPU löst sich in Luft auf wenn man direkt vergleicht...
Das Problem ist daß das meiste von Apple schlicht Lügen waren. Oder neudeutsch "um Fu...