M1A2 Abrams: Panzer wird zur Startrampe für Drohnen

General Dynamics Land Systems hat ein Nachrüstsystem vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) , das den M1A2 Abrams ohne strukturelle Veränderungen mit Loitering-Munition ausstattet. Die Drohnen werden direkt vom Panzer aus gestartet.
Das PERCH-System (Precision Effects & Reconnaissance, Canister-Housed) stellt einen neuen Ansatz dar, um die operative Reichweite von Kampfpanzern durch die Integration von Drohnen zu erweitern.
PERCH wird an bestehenden Befestigungspunkten des M1A2 Abrams SEPv3 angebracht und mit der Bordelektronik und dem Bordstromnetz verbunden. Die Panzerbesatzung kann das System über ihre Bordbildschirme bedienen und die Drohnen für Aufklärungs- oder Angriffsmissionen starten.
Der Installationsprozess erfordert kein Schneiden, Schweißen oder permanente Veränderungen an der Panzerstruktur. Die Starterbehälter werden beim Abrams nahe dem Turm positioniert.
Das System nimmt die Loitering-Munition von Aerovironment auf, es können Switchblade 300 und Switchblade 600 geladen werden. Jede Variante erfüllt unterschiedliche taktische Zwecke je nach Zieltyp und Gefechtsabstand.
Technische Spezifikationen und operative Fähigkeiten
Die Switchblade 300 wiegt etwa 2,3 Kilogramm und erreicht bis zu 15 Minuten Flugzeit. Sie nutzt Echtzeitvideoübertragung und GPS-Zielführung für weiche Ziele. Die rohrgestartete Drohne soll von der Besatzung über die vorhandenen Kontrollinstrumente gesteuert werden können.
Die Switchblade 600(öffnet im neuen Fenster) trägt ein Panzerabwehr-Hohlladungsgeschoss und verfügt über elektrooptische Zielsysteme. Mit einer Loiter-Fähigkeit von bis zu 40 Minuten kann sie gepanzerte Fahrzeuge und befestigte Stellungen auf Entfernungen von rund 40 Kilometern bekämpfen.
Für Abrams-Besatzungen verändert PERCH potenziell die Gefechtsführung in komplexem Gelände. Urbane Umgebungen oder Gebiete mit erheblichen Höhenunterschieden haben traditionell die Panzereffektivität aufgrund von Sichtlinienbeschränkungen limitiert. Die Fähigkeit, Drohnen einzusetzen, könnte es Besatzungen ermöglichen, Bedrohungen zu identifizieren und zu bekämpfen, ohne das Fahrzeug direktem Feuer auszusetzen.
Die U.S. Army kündigte noch keine Beschaffungspläne für PERCH an.



