Konkurrenzlose Entwicklungsmonster mit ARM
Mit der Veröffentlichung der M1-Geräte war MacOS abseits von Apples eigenen Xcode-Werkzeugen vergleichsweise weit entfernt davon, produktiv und vor allem nativ zur Entwicklung genutzt werden zu können. Das galt für eine ganze Reihe an Projekten, die noch nicht über Homebrew verfügbar waren, oder auch für Programmiersprachen wie Java oder das Framework Qt, die noch nicht auf MacOS unter ARM portiert worden waren.
Inzwischen gibt es nur noch wenige sehr große Projekte, deren Support noch nicht vollständig für Apple Silicon umgesetzt ist. Dazu gehören etwa Flutter und MongoDB. Die lange Zeit vom Homebrew-Projekt gepflegte Liste zum Support von Apple Silicon auf Github ist inzwischen als veraltet anzusehen.
Dort finden sich etwa zahlreiche Projekte, die mit Verweis auf Go oder Java als noch nicht unterstützt beschrieben werden, was aber nicht mehr stimmt. Über die sogenannten Formulae lässt sich im Einzelnen überprüfen, ob und wie gut die gewünschte Entwicklungssoftware unterstützt wird. Aber selbst GCC und davon abhängige Projekte werden inzwischen von Homebrew unterstützt.
Als Praxisbeispiel haben wir auf dem Mac Studio mit MacOS versucht, das aktuelle Android Studio und die JRE aus dem nativen OpenJDK 17 zu verwenden, um eine Android-App zu kompilieren. Mit dem Mac Mini war das Anfang 2021 noch eine große Herausforderung und die native Java-Nutzung nicht möglich. Inzwischen ist das kein Problem mehr und wir können etwa den Browser Firefox Klar schnell bauen und im Emulator testen.
Apple selbst hat sich zwei Jahre Übergangszeit gegeben, in denen mit Rosetta 2 noch eine Emulationsschicht für x86-Binärdateien angeboten werden soll. Die beschriebenen Fortschritte zeigen beispielhaft, dass sich dieser Zeitplan zumindest für die geläufigsten Entwicklungssoftware problemlos halten lässt.
Apple könnte weiter triumphieren
Diese Erkenntnis, zusammen mit dem stetig fortschreitenden Support-Erfolg von Asahi Linux, lässt uns sehr positiv in die Zukunft von Apples ARM-Plattform blicken. In Benchmarks kann der M1 Ultra problemlos mit x86-Chips wie AMDs Ryzen 9 5950X mithalten, benötigt dabei aber deutlich weniger Energie für vergleichbare Leistungen. Selbst das Bauen ganzer Browser dauert jetzt nur noch wenige Minuten auf einem kompakten ARM-Gerät.
Noch vor vier oder fünf Jahren hätten wir solch eine Aussage für einen schlechten Witz gehalten. Schon in einer ersten Analyse zum M1 Ultra schrieben wir deshalb, dass die CPUs von Apple wohl auf Jahre konkurrenzlos bleiben würden.
Zwar gibt es immer noch gute Gründe, an den x86-Maschinen festzuhalten, etwa native Code-Abhängigkeiten. Inzwischen nutzen aber nicht nur Smartphones ARM-CPUs, was für eine Nutzung einer ARM-Workstation zum Entwickeln spricht. Auch die Verbreitung von ARM-CPUs in Server- und Cloud-Umgebungen wie AWS und mittlerweile auch Azure nimmt weiter massiv zu. Inzwischen soll der ARM-Anteil rund 15 Prozent aller CPUs betragen, Tendenz steigend.
Zwar gibt es mit den Neoverse-Designs von ARM und darauf aufbauenden Prozessoren wie dem Ampere Altra auch andere ARM-CPUs als die von Apple, die es durchaus mit handelsüblichen x86-Server-CPUs aufnehmen können. Leistungsfähige Desktop-Chips auf ARM-Basis und Rechner dazu, wie Apple sie bietet, sind aber weiter kaum in Sicht. Dabei handelt es sich höchstens um Workstation-Systeme mit den ARM-Server-Chips.
Apple bleibt mit seinem Angebot also in der Breite weiter konkurrenzlos. Und das Unternehmen hat bereits angekündigt, dass der Mac Studio den Mac Pro als Geräteklasse nicht ersetzen soll. Vermutlich folgen hier also noch Geräte mit 30 oder mehr ARM-CPU-Kernen und der Möglichkeit, mehr als 1 TByte RAM anzubinden.
Spätestens damit stößt Apple endgültig in die letzte Bastion von x86-CPUs vor. Dank des Supports über Asahi Linux und auch in MacOS haben Entwickler spätestens dann wieder eine Alternative zu Rechnern mit x86-Chips.
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In wenigen Minuten zum Arch Linux auf dem M1 |
Weniger..... wesentlich weniger. Der Treiber ist ein witz - wenn er jetzt noch nichtmal...
@benneq willkommen bei Windows Try linux - leg dich aber auf gar keinen Fall auf kde...
Das passt. Und die China-Dongle funktionieren unter Windows auch nur, wenn man die...
Apple plant wohl schon den Nachfolger den M2, angeblich hatte man ja Hinweise darauf in...