In wenigen Minuten zum Arch Linux auf dem M1
Die Installation der Alpha-Version von Asahi Linux auf unserem Mac Mini ist nicht nur erfreulich simpel, sondern auch erstaunlich problemlos. Das Magazin The Register beschreibt den Vorgang gar als "ein wenig enttäuschend".
Wirklich falsch ist das nicht. Zwar sind auch für Linux-Nutzer die Zeiten haarsträubender und beängstigender Installationsroutinen längst vorbei. Doch dass die Asahi-Installation keinerlei Probleme macht, hatten wir zwar gehofft, aber nicht wirklich erwartet.
Ist auf dem genutzten Mac genügend Platz auf der SSD vorhanden, reicht es zur Installation, das Skript der Distribution im Terminal auszuführen und den Anweisungen zu folgen. Dabei übernimmt der Installer etwa das Verkleinern des bestehenden MacOS, das Anlegen neuer Partitionen und die Aufhebung einiger Sicherheitsvorkehrungen des Mac, um einen eigenen Bootloader und UEFI-Firmware installieren zu können.
Nach ein paar einfachen Eingaben, mehreren Warnungen und Neustarts bootet der Mac Mini letztlich in eine Arch-Linux-Installation mit KDE Plasma als Desktop. In diesem Arch Linux on ARM finden wir uns als langjährige Linux-Nutzer schnell zurecht. Die Distro läuft ohne größere Fehler, wir können Software über den Paketmanager installieren, mit dem Firefox surfen und im Prinzip direkt mit dem Entwickeln unter Linux auf dem Mac Mini mit M1-Chip beginnen.
Asahi profitiert hier von den Bemühungen der Distributoren und Softwareentwickler, die seit inzwischen einem Jahrzehnt am Support der 64-Bit-ARM-Architektur (AArch64) unter Linux arbeiten. Auch die Desktopnutzung ist dabei mittlerweile prinzipiell kein Problem mehr. Das zeigen Community-Projekte wie das Pinebook Pro oder Google mit seinen kommerziell erfolgreichen Chromebooks.
Hardwaresupport noch eingeschränkt
Bis auf die Grundzüge ist der Hardwaresupport von Asahi Linux aber noch begrenzt. So läuft die Grafikausgabe etwa über den Framebuffer, eine GPU-Beschleunigung gibt es nicht. An unserem 4K-Monitor im Büro erhalten wir trotz Nutzung des Software-Rasterizers LLVMpipe nur eine Auflösung von 1.900 x 1.200 Pixeln. Das Projekt listet weiteren fehlenden Hardware-Support auf. Dazu gehören Bluetooth, USB3, Thunderbolt und Displayport sowie einiges mehr.
Wie das Projekt darüber hinaus beschreibt, funktionieren einige Anwendungen nicht, weil der genutzte Linux-Kernel auf Speicherseiten mit 16 KByte Größe setze. Das geschehe, um die IOMMU des M1 besser zu integrieren, und führe zu Leistungsverbesserungen.
Allerdings unterstützen dies eben einigen Anwendungen nicht. Dazu gehören Chromium und damit Electron, "alles, was Jemalloc verwendet", oder auch Blender, wie wir in unserem Test feststellen müssen. Das Team um Martin arbeitet aber stetig daran, den Hardwaresupport zu verbessern.
Mit Tastatur, Maus, Ethernet, Browser, Compilern und einer Bildausgabe können wir aber schon einige Tage recht produktiv mit dem Mac Mini arbeiten. Ein wirklich tauglicher Ersatz für den Büroalltag mit Videokonferenzen, Audioaufnahmen und schnellem lokalen Dateiaustausch ist Asahi zwar noch nicht. Jedoch können wir nativen Code kompilieren und programmieren, theoretisch sogar hardwarenah, Container aufsetzen und ausführen sowie zahlreiche Webprojekte lokal testen.
Das ist nicht nur jetzt schon sehr schnell, mit dem M1 Ultra ist ein High-End-Rechner mit Linux und einer ARM-CPU in greifbarer Nähe. Auch der Entwicklungssupport unter MacOS und Linux wird immer besser.
Schnelle Linux-Workstation mit ARM-CPUs
Erste ausführliche Benchmarks von Phoronix, die die Leistung von Asahi Linux mit der von MacOS auf dem Mac Mini vergleichen, zeigen bereits das enorme Potenzial des Linux-Ports.
Trotz weitgehend fehlender Optimierungen etwa zur Energieaufnahme der M1-CPU unter Linux kann Asahi mit dem MacOS mithalten oder dieses gar überholen, sofern die Software auf den ARM-Befehlssatz optimiert wurde. Auch sonst ist die Leistung von Asahi Linux konkurrenzfähig zu MacOS, das ist aber unter Umständen von weiteren Faktoren wie I/O oder Ähnlichem abhängig. In eigenen Tests können wir die Ergebnisse prinzipiell bestätigen.
Wie bereits beschrieben, fehlt Asahi Linux aus unterschiedlichen Gründen bisher aber nicht nur an einigen Stellen der notwendige Hardwaresupport, sondern es fehlen auch einige Werkzeuge wie etwa Visual Studio Code. Dank der vergleichsweise langen Architektur-Unterstützung von AArch64 unter Linux ist die Linux-Community aber den Arbeiten unter MacOS um ungefähr ein Jahrzehnt voraus. Das ist einer der Gründe, die für die Nutzung von Asahi Linux sprechen.
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M1 Ultra und Asahi Linux: Mit Linux und Leistung zum ARM-Entwicklungsmonster++ | Konkurrenzlose Entwicklungsmonster mit ARM |
Weniger..... wesentlich weniger. Der Treiber ist ein witz - wenn er jetzt noch nichtmal...
@benneq willkommen bei Windows Try linux - leg dich aber auf gar keinen Fall auf kde...
Das passt. Und die China-Dongle funktionieren unter Windows auch nur, wenn man die...
Apple plant wohl schon den Nachfolger den M2, angeblich hatte man ja Hinweise darauf in...