M1 Ultra im Test: Die Krönung des Apple Silicon
Was haben ein Core i9-12900K und eine Geforce RTX 3080 Ti gemein? Beide sind langsamer oder zumindest viel ineffizienter als Apples M1 Ultra.

Vor nicht ganz zwei Jahren erst hatte Apple angekündigt, alle Mac-Systeme von x86-Intel-CPUs und AMD-Grafikkarten auf eigenes Apple Silicon umzustellen. Mit dem neuen Mac Studio gibt es die bisher leistungsstärkste Ausbaustufe: Der M1 Ultra genannte Chip soll Apple zufolge die derzeit schnellste Desktop-Hardware einholen und dabei auch noch sparsamer sein. Und ja, da hat gerade jemand laut "amazing" gedacht!
- M1 Ultra im Test: Die Krönung des Apple Silicon
- Beeindruckend schnell, beeindruckend effizient
- Apple M1 Ultra: Verfügbarkeit und Fazit
Tatsächlich hat Apple nicht zu viel versprochen, denn der M1 Ultra ist dank seines cleveren Designs ein extrem schneller sowie effizienter Prozessor geworden und das, obwohl die eigentliche Technik mittlerweile weit über zwei Jahre alt ist. Das zeigt umso mehr, wie konkurrenzlos Apples ARM-Chips sind. Warum, beleuchten wir mit einer ausführlichen Analyse, gefolgt von Benchmarks gegen den Core i9-12900K, den Ryzen 9 5950X und die Geforce RTX 3080 Ti.
Der M1 Ultra basiert auf dem M1 Max (Test), welcher wiederum eine erweiterte Version des regulären M1 (Test) darstellt. Sie alle haben gemein, dass zumindest die CPU-, GPU- und NPU-Kerne vom A14 abstammen, der im Herbst 2020 zusammen mit dem iPad Air und dem iPhone 12 (Mini) veröffentlicht wurde. Für die einzelnen Ausbaustufen vom A14 über M1 bis zum M1 Pro/Max hat Apple die Menge der Funktionseinheiten durch anteilige Verdopplung nach oben skaliert, der M1 Ultra verdoppelt sie erneut.
Apples Potara-Ohrringe heißen Ultra Fusion
Gehen wir aber zuerst einen Schritt zurück: Alle M1-Prozessoren sind monolithische Chips, die neben Performance-Cores (Firestorm) und Efficiency-Cores (Icestorm), einer Grafikeinheit, einer Neural Engine (ANE aka NPU), einem SSD- sowie einem LPDDR4X/LPDDR5-Controller auch Decoder/Encoder und Interfaces für etwa Thunderbolt 4 aufweisen. Die größte Ausbaustufe war bisher der M1 Max, dessen Design sich zusammengefasst als 8P+2E+16N+32G bezeichnen lässt.
M1 | M1 Pro | M1 Max | M1 Ultra | |
---|---|---|---|---|
Fertigung | 5 nm TSMC | 5 nm TSMC | 5 nm TSMC | 5 nm TSMC |
Transistoren | 16 Mrd | 33,7 Mrd | 57 Mrd | 114 Mrd |
Die-Size | ca 120 mm² | ca 245 mm² * | ca 475 mm² * | ca 950 mm² * |
CPU-Kerne | 4P + 4E | 8P + 2E | 8P + 2E | 16P + 4E |
L2-Caches | 12MB + 4MB | 24MB + 4MB | 24MB + 4MB | 48MB + 8MB |
SL-Cache | 16MB | 24MB | 48MB | 96MB |
GPU-Kerne | 8 @ 2,6 Teraflops | 16 @ 5,2 Teraflops | 32 @ 10,4 Teraflops | 64 @ 20,9 Teraflops |
NPU-Kerne | 16 @ 11 Teraops | 16 @ 11 Teraops | 16 @ 11 Teraops | 32 @ 22 Teraops |
Interface | 128 Bit | 256 Bit | 512 Bit | 1024 Bit |
Bandbreite | 68 GByte/s | 205 GByte/s | 410 GByte/s | 820 GByte/s |
Speicher | LPDDR4X-4266 | LPDDR5-6400 | LPDDR5-6400 | LPDDR5-6400 |
Kapazität | 16 GByte (2x8) | 32 GByte (2x16) | 64 GByte (4x16) | 128 GByte (8x16) |
Power** | bis zu 20 Watt | (?) | bis zu 90 Watt | bis zu 140 Watt |
Dieses zu verdoppeln, würde einen enorm großen Chip erfordern, der sich nahe der Grenze des Machbaren bewegt oder gar darüber hinaus geht - das Limit für die Maske (Reticle) eines Steppers liegt bei 858 mm². Ergo hat sich Apple dafür entschieden, zwei M1-Max-Dies zu verknüpfen, indem diese auf einen gemeinsamen Träger gesetzt werden. Offiziell ist von einem Silizium-Interposer die Rede, welcher die Ultra Fusion möglich macht. TSMC als Fertigungspartner bietet zwei Optionen an, CoWoS-L (Chip on Wafer on Substrate samt LSI) und InFO-L (Integrated Fan-Out samt LSI), genutzt laut TSMC allerdings Letztere.
Wichtig ist hier der LSI (Local Silicon Interconnect), welcher kleine Brücken zwischen den einzelnen Dies bildet und diese mit äußerst hoher Geschwindigkeit verbindet - Apple gibt 2,5 TByte/s an. Basierend auf einem Hintergrundgespräch mit Apple und unserem Verständnis nach handelt es sich nicht um eine InFO-L-Standardlösung, sondern um eine modifizierte, da Apple laut eigener Aussage über ein exzellentes Inhouse-Packaging-Team verfügt. Vor allem ist der M1 Ultra der erste Grafikprozessor, der zwar aus zwei Dies besteht - von der Software aber wie ein monolithischer Chip angesprochen wird.
Schauen wir uns an, wie sich der M1 Ultra gegen x86-Hardware sowie schnelle Desktop-Grafikkarten schlägt und wie die Effizienz ausfällt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Beeindruckend schnell, beeindruckend effizient |
Die Gerüchte zum M2 gibt es schon lange. Erste Zeichen gibts in MacOS Monterey, deshalb...
Mich stört wen/wenn noch mehr als das/dass ;-) Von daher bin ich schon froh, wenn ein...
Ja der normale M1 ist defenitiv spitze aber ich würde nicht sagen das das darum auch...
Aber warum ausgerechnet mit denen konkurrieren? Bei Nintendo wird die Hardware nicht...