Performance-Version mit 560 kW geplant
Die rund 2,5 Tonnen schwere Limousine beschleunigt mit dem Allradantrieb in 4,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Für ein Wettrennen auf der Autobahn eignet sich der EQS jedoch nicht: Bei 210 km/h wird das Fahrzeug abgeregelt.
Die erforderliche Leistung liefern ein Heckmotor mit 245 kW und ein zusätzlicher Frontmotor mit 140 kW. Beide sind permanenterregte Synchronmaschinen (PSM) mit einem maximalen Drehmoment von 855 Newtonmetern (Nm) beim EQS 580 4Matic. Der reine Heckantrieb beim EQS 450+ liefert 568 Nm. Eine Performance-Version mit bis zu 560 kW ist in Planung.
Ebenso wie bei seinen anderen Elektroautos verzichtet Mercedes auf einen zusätzlichen Kofferraum unter der Fronthaube (Frunk). Dort sei stattdessen ein sogenannter Hepa-Filter eingebaut, der viel Platz benötige. Dieser filtere 99,65 Prozent der Partikel aller Größen aus der Umgebungsluft aus, erklärt der Hersteller. Durch das Umklappen der Rücksitze lässt sich das Kofferraumvolumen allerdings von 610 auf 1.770 Liter erhöhen. Das ist für eine Oberklasselimousine ein großer Wert.
OTA-Updates möglich
Das 5,2 Meter lange Fahrzeug soll sich ebenso wie die neue S-Klasse durch eine zusätzliche Hinterachslenkung bessern steuern und manövrieren lassen. Der serienmäßige Lenkwinkel von bis zu 4,5 Grad lässt sich noch per Over-the-Air-Update (OTA) auf 10 Grad steigern. Dadurch sei ein Wendekreis von 10,9 Metern möglich.
Darüber hinaus sollen komplett neue Fahrzeugfunktionen per OTA nachgeliefert werden können. Neben einem klassischen Kauf einzelner Funktionen sind auch Abonnements, temporäre Aktivierungen und kostenlose Testphasen geplant.
Das Mercedes-Entertainmentsystem MBUX verfügt beim EQS über acht CPU-Kerne, 24 Gigabyte RAM und 46,4 Gigabit RAM-Speicherbandbreite pro Sekunde. Der MBUX Hyperscreen ist gegen Aufpreis erhältlich. Dabei gehen drei Displays nahezu nahtlos ineinander über und ergeben so ein 141 Zentimeter breites Bildschirmband. Dieses besteht aus Fahrer-Display (12,3 Zoll), Zentral-Display (17,7 Zoll) und Beifahrer-Display (12,3 Zoll).
Türen öffnen automatisch
Eine weitere Neuheit sind die automatischen Türen, die gegen Aufpreis erhältlich sind. Bei dieser Sonderausstattung sind alle vier Türen elektrisch angetrieben und öffnen und schließen selbsttätig. Nähert der Fahrer sich dem EQS von der Seite, fährt ab circa sechs Metern Entfernung zunächst der Türgriff aus. Beträgt der Abstand nur noch etwa 1,5 Meter, entriegelt sich das Auto und öffnet automatisch die Fahrertür.
Die Türen lassen aber auch wie gewohnt per Fahrzeugschlüssel öffnen, zusätzlich noch über das Zentral-Display oder das optionale MBUX High-End Fond-Entertainment. Zudem schließt sich die Fahrertür automatisch, wenn das Bremspedal getreten wird.
Verbesserungen bei Electric Intelligence
Der EQS verfügt wie die übrigen Elektromodelle über die Routenplanung Electric Intelligence. Allerdings mit einigen Verbesserungen. So werden laut Mercedes die voraussichtlichen Ladekosten für einen Ladestopp berechnet. Fahrer haben zudem die Möglichkeit, die geplante Route individuell zu bearbeiten, indem sie Ladestationen entlang der Route hinzufügen oder vorgeschlagene Ladestationen ausschließen. Das ist mit dem bisherigen System noch nicht möglich.
Übernommen wurde beim EQS auch das Rekuperationssystem mit drei Stufen. Die maximale Rekuperationsleistung beträgt 290 kW beim Allradantrieb, bei einer rein elektrischen Verzögerung von bis zu 3 Metern pro Quadratsekunde.
CO2-neutrale Batterieproduktion ab 2022
Mercedes bezieht die Batteriezellen von den chinesischen Herstellern CATL und Farasis. Angebliche Qualitätsprobleme bei Farasis wies das Unternehmen zurück. Die Batterien selbst sollen ab 2022 CO2-neutral im Mercedes-Werk Hedelfingen produziert werden. Die Lieferanten der Batteriezellen haben sich laut Mercedes verpflichtet, bei der Produktion der Batteriezellen auf Strom aus regenerativen Energiequellen wie Wasserkraft, Wind- und Solarenergie zu setzen.
Insgesamt dürfte Mercedes mit dem EQS ein durchaus konkurrenzfähiges Elektroauto der Oberklasse gelungen sein. Wie viel von den 770 Kilometern WLTP-Reichweite tatsächlich in der Praxis übrig bleiben, dürften erst ausführliche Tests oder die Reichweitenangaben der US-Behörde EPA zeigen.
Nachtrag vom 15. April 2021, 20:22 Uhr
Auf Nachfrage von Golem.de, warum auf dem Rücksitz ein angeblich sieben Jahre altes Tablet verwendet werde, sagte Mercedes: Das Tablet sei keine sieben Jahre alt, sondern nur drei Jahre alt. Ein normales Gerät erfülle nicht die Anforderungen für Bauteile in der Automobilproduktion. Das betreffe Crashfestigkeit oder auch Temperaturbeständigkeit bei Hitze und Kälte. Das Tablet werde auch in anderen Mercedes-Modellen eingesetzt. Updates bei Hard- und Software seien aber vorgesehen.
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Luxuslimousine EQS: Mercedes zeigt das "aerodynamischste Serienauto der Welt" |
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Der letzte SLK, den ich mir angeschaut hatte, war perfekt gepflegt und auch nicht gerade...
Das ist die CW Wert Angabe eben gerade nicht. Zum einen ist der CW Wert nicht erst mit...
Hallo, 2005 ruft an und will sein Nokia 3210 zurück.
Tatsächlich fand im asiatischem Raum eine deutliche Weiterentwicklung des Standards...