Luxus-Smartphone: Vertu schließt Produktionsstätte
Mit Luxus-Smartphones für Superreiche ist wohl kein Geld mehr zu machen. Der britische Hersteller Vertu gibt auf und schließt seine Produktionsstätte. Knapp 200 Vertu-Angestellte verlieren damit ihren Arbeitsplatz.

Der Rettungsplan für den britischen Mobiltelefonhersteller Vertu ist gescheitert. Das Unternehmen schließt nach übereinstimmenden Berichten von BBC und Telegraph seine Produktionsstätte. Beide berufen sich auf Aussagen von Vertu-Sprechern. Damit verlieren knapp 200 Angestellte ihre Arbeit.
Vertu baute Luxus-Smartphones
Vertu hat in der Vergangenheit Luxus-Smartphones für mehrere Tausend Euro auf den Markt gebracht. Die Gehäuse waren aus besonderen Edelmetallen und teilweise mit Edelsteinen besetzt. Damit wurden die hohen Anschaffungspreise für die Geräte begründet. Technisch boten sie die typischen Funktionen eines heute üblichen Smartphones. Als Besonderheit gab es den Concierge-Service von Vertu. Ein rund um die Uhr verfügbarer Assistent ist per Knopfdruck erreichbar. Ob dieser Dienst nach dem Aus des Unternehmens weiter angeboten wird, ist fraglich.
Bereits vor zwei Wochen zeichneten sich Probleme bei Vertu ab. Da soll es bereits Rückstände bei den Zahlungen für die Büroräume des Unternehmens gegeben haben. Viele Vertu-Mitarbeiter hätten vergeblich auf Gehaltszahlungen gewartet. Die Vertu-Smartphones wurden bisher größtenteils von Hand in Großbritannien montiert.
Sonderbarer Verkauf
Vertu wurde im März 2017 von einer Holding aus Hongkong an den Geschäftsmann Hakan Uzan verkauft, der aus der Türkei stammt und in Paris tätig ist. Laut Presseberichten beklagt sich der vorherige Besitzer darüber, dass er nie die vereinbarte Summe von knapp 58 Millionen Euro erhalten habe. Er habe lediglich ein Bildschirmfoto der Überweisung zu Gesicht bekommen.
Uzans Anwälten zufolge wurde die Zahlung offenbar zurückgehalten, da Uzan nach genauer Untersuchung des Unternehmens zahlreiche Missstände festgestellt hatte. Dazu sollen auch ausstehende Zahlungen an Zulieferer und Mitarbeiter gehören. Der vorherige Besitzer Vertus soll sich Uzans Anwälten zufolge vor Gericht verantworten. Wie es mit Vertu weitergeht, ist unklar.
TCL-Kooperation ist fraglich
Erst Ende Juni 2017 hatte Vertu eine Kooperation mit dem Hersteller TCL verkündet. Die Übereinkunft im Wert von 35 Millionen Euro ermöglicht es Vertu, bei seinem kommenden Smartphone Constellation X auf Technik von TCL zurückzugreifen. Auch hier ist unklar, was daraus wird.
Vertu wurde 1998 als Tochterunternehmen von Nokia gegründet und hat sich von Anfang an auf Luxus-Smartphones konzentriert. 2012 wurde Vertu dann verkauft, kurz danach erfolgte der Wechsel von Symbian zu Googles Betriebssystem Android.
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Und ein Vertu-Smartphone ist eher 10 mal so teuer wie ein schnödes iPhone. Smartphones...
Sollte man meinen, aber da sind scheinbar die Richtigen (eine chinesische Heuschrecke und...
"Laut Presseberichten beklagt sich der vorherige Besitzer darüber, dass er nie die...
Screenshot von ne 50 Mio Überweisung und der glaubt das auch nocht.