Lunar Lobster: Ubuntu 23.04 erscheint mit neuem Desktop-Installer

Ubuntu verbessert nach dem Server- nun auch den Desktop-Installer und ermöglicht Logins über Azure AD. Rust wandert in den Kernel.

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Ein blauer Hummer
Ein blauer Hummer (Bild: FRED TANNEAU/AFP via Getty Images)

Linux-Distributor Canonical hat die aktuelle Version Ubuntu 23.04 alias Lunar Lobster veröffentlicht. Für Desktop-Nutzer ist die wohl offensichtlichste Neuerung der neue Installer. Dieser basiert auf dem bereits seit einigen Jahren für die Server-Variante genutzten Subiquity, sodass der Installer nun wieder übergreifend die gleiche Funktionalität liefert.

Erstmals angekündigt hatte Canonical seine Pläne für den neuen Desktop-Installer bereits vor rund zwei Jahren. Vorgegebenes Ziel war dabei, den in die Jahre gekommenen und kaum noch weiter entwickelten Installer zu ersetzen, der noch aus der Anfangszeit von Ubuntu stammt. Die grafische Oberfläche ist dabei mit Flutter umgesetzt, das Canonical seit einigen Jahren unterstützt.

Anmeldung über Azure AD

Mit Ubuntu 23.04 können sich Nutzer künftig auch erstmals über Azure Active Directory authentifizieren und anmelden. Das soll offenbar vor allem den breiten Unternehmenseinsatz von Ubuntu verbessern, immerhin können dann Nutzer von Microsoft-365-Konten ihrer Firmen diese Daten zum Anmelden nehmen. Laut der Ankündigung handelt es sich bei der Umsetzung um die erste ihrer Art in einer Linux-Distribution.

Canonical will diese Technik außerdem nun auch mit Lunar Lobster ausführlich testen und anschließend auf die aktuelle Version mit Langzeitunterstützung, Ubuntu 22.04, zurückportieren. Der Code von AAD-Auth basiert unter anderem auf einer Open-Source-Bibliothek von Microsoft selbst.

Für Ubuntu arbeitet Canonical seit Jahren immer enger mit Microsoft zusammen, nicht nur um die eigene Distribution etwa über das Windows Subsystem für Linux (WSL) im Microsoft-Ökosystem zu verankern. Ubuntu bietet darüber hinaus auch immer mehr Technik, die direkt von Microsoft stammt oder dazu gedacht ist, dass Ubuntu besser in Microsoft-Umgebungen integriert werden kann, wie nun eben AAD-Auth.

Neues für Snaps

Für den Umgang mit den hauseigenen Snap-Paketen haben die Beteiligten einige Verbesserungen umgesetzt. So sollen Desktop-Snaps ihre Updates während des laufenden Betriebs herunterladen können. Angewendet werden die Aktualisierungen dann nach dem Schließen der Snap-Apps. Die automatischen Aktualisierungen sollen aber auch beliebig lang unterbrochen werden können.

Das Snap-Paket für Valves Spiele-Store und -Laufzeitumgebung Steam ist nun außerdem offiziell stabil verfügbar. Bisher ist dieses als Teil einer Beta-Phase getestet worden. Gebündelt werden darin die wichtigsten Abhängigkeiten wie die 3D-Grafiktreiber des Mesa-Projekts sowie 32-Bit-Bibliotheken. Letzter sorgte vor einigen Jahren für massive Streits innerhalb der Community, was zwischenzeitlich darin gipfelte, dass Valve ankündigte, die Ubuntu-Unterstützung einstellen zu wollen.

Rust-Module für den Kernel

Grundlage von Ubuntu 23.04 bildet der Linux-Kernel 6.2. Die Ubuntu-Entwickler haben diesen so erweitert, dass damit die Nutzung von Kernel-Modulen in Rust vollständig möglich sein soll. Das gelte insbesondere für die vergleichsweise strikten und komplizierten Vorgaben in Bezug auf die dafür benötigten Werkzeuge, die Ubuntu nun alle mitliefert.

Eine Liste weiterer Neuerungen und eine ausführliche Aufzählung der zahlreichen Paket-Updates, insbesondere für Container- und Server-Technik bieten die offiziellen Release-Notes im Discourse-Forum der Ubuntu-Entwickler.

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