Luftkrieg: Britischer Kampfjet Tempest soll F-35 schlagen

Das zukünftige Kampfflugzeug Tempest wird mit Fähigkeiten entwickelt, die laut dem für das Programm verantwortlichen Offizier der britischen Royal Air Force die doppelte Nutzlastkapazität der F-35A und genügend Treibstoff für einen Atlantikflug ohne Auftanken umfassen.
In einer kürzlich erschienenen Folge des Podcasts Future Horizons von Team Tempest(öffnet im neuen Fenster) skizzierte Oberst Bill die Prioritäten für den Stealth-Kampfjet der sechsten Generation, der im Rahmen des Global Combat Air Program(öffnet im neuen Fenster) (GCAP) in Zusammenarbeit mit Italien und Japan entwickelt wird.
Der Offizier betonte, dass die Nutzlast ganz oben auf der Prioritätenliste für das neue Flugzeug steht. "Die Nutzlast ist das, worum es uns geht" , erklärte er und wies darauf hin, dass die Tempest etwa die doppelte Nutzlastkapazität einer F-35A haben wird, was einer internen Waffenkapazität von rund 4,5 Tonnen entsprechen könnte.
Auch die Anforderungen an die Reichweite werden aufgrund der sich wandelnden Bedrohungslage immer wichtiger. In bestimmten Kampfszenarien muss die Tempest möglicherweise "den Tanker weit hinter sich lassen" , was laut dem Podcast-Bericht eine "wirklich extreme Reichweite" erfordert.
Tempest als luftgestütztes Rechenzentrum
Über ihre Waffenkapazität hinaus soll die Tempest als Rückgrat für vernetzte Operationen konzipiert sein, das die Koordination mit anderen Plattformen - einschließlich unbemannter Systeme - übernimmt. Diese Rolle umfasst die Aufrechterhaltung der Lagebildbildung und die Fähigkeit, sich anzupassen, wenn die Kommunikation mit entfernten Kommandozentralen gestört ist. Das dürfte eine Lehre aus dem Ukrainekrieg sein, in dem es immer wieder gelingt, gegnerische Leitstände und Kommandozentralen aufzuklären und zu vernichten.
Das Tempest-Programm sieht ein Demonstrationsflugzeug vor, das sich derzeit im Bau befindet und voraussichtlich 2027 fliegen wird. In der Zwischenzeit dient eine modifizierte Boeing 757 bereits als fliegender Testträger für Systeme wie das Multifunktions-Radiofrequenzsystem-Radar von Leonardo.
Der Zeitplan für die Indienststellung von Tempest scheint sich verschoben zu haben, da Oberst Bill von einer Ersetzung der Typhoon-Flotte der Royal Air Force in den 2040er Jahren spricht, anstatt des zuvor genannten Ziels von 2035.



