Lufthansa: Im eigenen 5G-Netz läuft das iPhone 12 nicht
Lufthansa Technik setzt schon seit längerem 5G ein. Dabei wurde viel erreicht, aber alles läuft noch nicht rund.

Seit mehr als einem Jahr setzt Lufthansa Technik auf 5G-Campusnetze und hat dabei viele praktische Erfahrungen gemacht. Dabei gab es Erfolge aber auch Grenzen bei der Technologie. "Wann ein iPhone 12 in unseren privaten 5G-Campus-Netzen funktionieren wird, steht auch noch in den Sternen. Das geht aktuell nämlich nicht", sagte Claudius Noack, IT Consultant bei Lufthansa Industry Solutions und einer der beiden Projektleiter bei den 5G-Aktivitäten, am 23. März 2021 im Gespräch mit Golem.de.
Ein Campus-Netz mit eigener Netz-ID und ohne Carrierfrequenz ist in der iPhone-Whitelist von Apple nicht vorgesehen. "Wir sind an Apple herangetreten und haben erfahren, dass sie das Problem kennen", erklärte Noack. Das betraf nicht nur Apple, sondern auch Android-Geräte, zum Teil konnte Lufthansa Technik das mit einem Upgrade oder mit Beta-Firmware lösen, erklärte Noack.
Lufthansa Technik war auch klar, dass einige der 5G-Smartphones mit x50-Chipsatz aus dem Jahr 2019 nicht mehr funktionieren würden, wenn man von 5G Non Stand Alone (NSA) auf 5G Stand Alone (SA) aufrüstet. Auch als man ein Tablet für Augmented Reality einsetzen wollte, fand man Ende 2019/Anfang 2020 noch kein 5G-Gerät für den Zweck. "Jetzt haben wir langsam die ersten 5G-Industrie-Devices auf dem Schreibtisch, die wir seit ein paar Monaten auf Herz und Nieren testen. Natürlich noch Prototypen", sagte Noack.
Lufthansa Technik: Was mit 5G aktuell wirklich möglich ist
Darüber hinaus greife man die erklärten Ziele der großen Hersteller auf, was Bandbreite, Latenz und allgemeine Performance angehe und könne genau sagen, was "aktuell wirklich möglich ist". Lufthansa Technik spreche hier nicht von 1 ms Latenz, die überall proklamiert wird, sondern von stabilen 15 ms im Durchschnitt.
Auch bei der versprochenen Datenrate von 10 GBit/s "sind wir aktuell noch nicht", sagte er. "Wir haben intensive Tests gemacht und erreichen in unseren Netzen zum Beispiel bis zu 1,2 GBit/s im Downstream. Ähnlich sieht es bei den Latenzen aus. In unserem SA-Netz ist der Durchschnitt bei 7 ms ohne Ausreißer und erreicht auch nicht 1 ms ", erklärte Noack. Die genaue Lokalisierung für 5G ist für 2021 angekündigt, sie ist im Release 16 vorgesehen. De facto könne sie aber noch nicht angewandt werden. "Wir sind dazu im engen Austausch mit allen verfügbaren Herstellern, aber zum aktuellen Zeitpunkt werden noch oft Zusatzgeräte für die Lokalisierung benötigt", sagte Noack.
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"Ein Campus-Netz mit eigener Netz-ID und ohne Carrierfrequenz ist in der iPhone-Whitelist...
Exakt sowas ist manchmal sinnvoll. Es wäre durchaus eine überlegung wert 5G nur zur...
Habe deinen Hinweis auf gleichwertige Alternativen vermutlich überlesen, also was z.B...