Luftfahrt: US-Marine gibt Langzeitflug mit Solarflugzeug in Auftrag
Das Solarflugzeug Solar Impulse wird künftig unbemannt fliegen.

Fliegendes Auge und fliegendes Kommunikationsrelais: Die US-Marine hat die Entwicklung eines unbemannten Solarflugzeugs in Auftrag gegeben, das drei Monate lang in der Luft bleiben soll. Die Basis ist ein Rekordflugzeug.
Skydweller, etwa: Himmelsbewohner, heißt das spanisch-amerikanische Unternehmen, das das Solarflugzeug entwickelt. Die US-Navy habe ihm fünf Millionen US-Dollar für einen Demonstrationsflug zur Verfügung gestellt, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist. Dieser soll zwischen dem vierten Quartal dieses und dem zweiten Quartal kommenden Jahres stattfinden. Wo, ist noch nicht klar.
Basis des unbemannten Solarflugzeugs ist Solar Impulse 2, mit dem die Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg 2015/16 die Welt umflogen. Das Flugzeug hat eine Spannweite von 72 Metern, wiegt aber nur 2,3 Tonnen. Angetrieben wird es von vier Elektropropellern. Den Strom dafür liefern Solarzellen auf der Oberseite der Tragflächen.
Skydweller übernahm das Solarflugzeug 2019
Skydweller wurde 2017 in Spanien gegründet. 2020 eröffnete das Unternehmen eine neue Zentrale in Oklahoma City. 2019 übernahm das Unternehmen das Flugzeug von dem Schweizer Unternehmen Solar Impulse. Im Dezember 2020 flog Skydweller es das erste Mal.
Seitdem seien weitere Flugtests mit Schritten in Richtung autonomem Fliegen durchgeführt worden. "Wir verfolgen derzeit unseren Plan, erst den autonomen Flug zu testen, dann den autonomen Start, danach die autonome Landung und schließlich den ersten vollständig autonomen Flug", sagte Skydweller-Chef Robert Miller dem New Scientist. Wenn das alles funktioniere, werde das Unternehmen mit den Langzeitmissionen anfangen. Ziel sei, mehr als 90 Tage lang zu fliegen.
Für die Missionen, die 30 bis 90 Tage dauern können, will Skydweller das Flugzeug umbauen: Ohne Cockpit könnten Nutzlasten von bis zu 400 kg auf dem Flugzeug installiert werden, sagte Skydweller-Chef Robert Miller dem New Scientist. Zudem soll das Flugzeug Brennstoffzellen bekommen, damit es beispielsweise auch bei schlechtem Wetter schnell aufsteigen kann.
Die US-Marine will das Flugzeug als Aufklärer für ihre Schiffe einsetzen. Daneben könnte es fliegende Kommunikationsplattformen eingesetzen, zur Aufklärung bei Naturkatastrophen, zur Umweltüberwachung oder zur Kartierung.
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