Luftfahrt: Luftaufsicht registriert drei Beinahekollisionen mit Drohnen

Um 20 Meter verfehlt: Im vergangenen Herbst kam es laut einer britischen Luftaufsichtsbehörde zu drei Beinahekollisionen von Verkehrsflugzeugen mit Drohnen. Eines der unbemannten Fluggeräte war näher als das Ende der Tragfläche. Die Zahl der Zwischenfälle steigt.

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Verkehrsmaschinen der BA auf dem Flughafen Heathrow (Symbolbild): Haftstrafe wegen Schmuggel per Drohne
Verkehrsmaschinen der BA auf dem Flughafen Heathrow (Symbolbild): Haftstrafe wegen Schmuggel per Drohne (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Das war jeweils knapp: Drei Mal kam es im vergangenen Herbst zu Begegnungen von Verkehrsflugzeugen und Drohnen im Luftraum um den Londoner Flughafen Heathrow. Zwei davon stuft das UK Airprox Board (UKAB) als sehr gefährlich ein. Insgesamt kam es 2016 laut der Behörde zu 70 Zwischenfällen mit Drohnen, 2015 waren es nur 29.

Die Verkehrsmaschinen waren jeweils eine A 320. Zwei befanden sich im Anflug auf Heathrow, als sie die Drohne sichteten, die dritte war gerade gestartet. Deren Pilot sah in etwa 1.000 Metern Höhe eine rote Drohne, die etwa 50 Meter von der Tragfläche entfernt war. Laut UKAB sei es nur knapp und mit Glück zu keiner Kollision gekommen. Der Pilot sagt, bei einem Zusammenstoß wäre die Maschine wahrscheinlich beschädigt worden.

Mit Glück kam es zu keiner Kollision

Noch knapper war es bei einem Airbus im Landeanflug: Der Pilot schätzte, dass sie näher als 20 Meter und vielleicht sogar innerhalb der Spannweite des Flugzeugs war. Auch hier sei es Glück gewesen, dass Flugzeug und Drohne nicht zusammengestoßen seien, erklärte die UKAB. Sie stufte beide Vorfälle in die höchste Risikostufe ("A") im Bewertungssystem der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) ein.

Bei dem dritten Vorfall sichteten die Piloten im Anflug auf Heathrow eine Drohne rund 60 Meter unterhalb ihres Flugzeugs, das noch etwa 10.000 Fuß, über 3.000 Meter, hoch über dem Boden war. Die Piloten seien so überrascht gewesen, dass sie nicht hätten reagieren können. Einer habe gerufen: "War das eine Drohne? In 10.000 Fuß Höhe!", schreibt das UKAB. Da die Drohne weit genug entfernt war, klassifizierte die Behörde diesen Vorfall als "B".

Die Drohnenvorfälle passierten im Herbst 2016

Das UKAB gehört zur britischen Zivilluftfahrtbehörde (Civil Aviation Authority, CAA) und untersucht Vorfälle, bei denen sich Luftfahrzeuge zu nahe kommen, und veröffentlicht diese. Die drei genannten Vorfälle ereigneten sich im Oktober und November 2016.

Beinahekollisionen mit Flugzeugen sind aber nicht die einzigen Vorfälle mit den unbemannten Fluggeräten: Von 2014 bis 2016 sei die Zahl der Beschwerden über Drohnen immens gestiegen. Das hat die britische Nachrichtenagentur Press Association herausgefunden, die Einblick in die entsprechenden Unterlagen erhalten hat.

2014 erhielt die Polizei demnach 283 Beschwerden. 2015 waren es schon 1.237 und im vergangenen Jahr schließlich 3.456. Dazu gehörten eher harmlose Vorfälle, bei denen Drohnenpiloten beschuldigt wurden, über den Zaun in Nachbars Garten zu schauen. Allerdings ging es auch um die Vorbereitung von Einbrüchen oder den Versuch, mit Hilfe einer Drohne Gegenstände in ein Gefängnis zu schmuggeln. Im vergangenen Jahr wurde in Großbritannien erstmals ein Mann deswegen zu einer Haftstrafe verurteilt.

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