Luftfahrt: Kritik an US-Kontrollen an deutschen Flughäfen

Die USA wollen heimische Beamte an deutschen Flughäfen für Vorkontrollen einsetzen. Bei ersten Tests sollen die Grenzschützer ihre Befugnisse allerdings bereits überschritten haben.

Artikel veröffentlicht am , Thorsten Schröder
Auch am Frankfurter Flughafen könnten bald US-Beamte im Einsatz sein.
Auch am Frankfurter Flughafen könnten bald US-Beamte im Einsatz sein. (Bild: Ralph Orlowski/Getty Images)

Die USA wollen Passagiere künftig schon vor der eigenen Grenze kontrollieren und US-Beamte offenbar auch an deutschen Flughäfen stationieren. Die amerikanischen Beamten sollen zum Beispiel Fingerabdrücke und Porträtfotos von Reisenden mit Ziel USA aufnehmen. Außerdem sollen die Passagiere Auskunft über den Zielort, den Grund und die Dauer ihrer Reise geben.

Offiziell habe das Bundesinnenministerium den Plänen bislang nicht zugestimmt, heißt es im Spiegel. Allerdings sollen erste Testläufe bereits die Kritik von Datenschützern auf sich gezogen haben. Die US-Grenzschützer hätten ihre Befugnisse systematisch überschritten, hieß es. So hätten die Beamten der US-Behörde Customs and Border Protection vor Abflug unter anderem sensible Informationen der Passagiere einsehen wollen. Dabei seien auch Daten abgefragt worden, die für die anstehende Reise nicht relevant gewesen seien, schreibt das Magazin mit Verweis auf ein Schreiben der Lufthansa an das Innenministerium.

US-Grenzschützer sollen Passagiere abgewiesen haben

Derzeit sollen nach Informationen des Spiegel rund 40 Vertreter des Department of Homeland Security, zu dem auch die Grenzschutzbehörde gehört, in Deutschland stationiert sein. Passagiere würden bislang aber nur auf freiwilliger Basis befragt. Auf Empfehlung der US-Beamten soll jedoch in der Vergangenheit bereits einigen Passagieren der Antritt ihrer Reise verweigert worden sein.

Schon jetzt verlangen die USA von Fluglinien umfangreiche Daten von Passagieren mit dem Reiseziel USA. Die Fluggesellschaften müssen unter anderem Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Telefon-, Konten- und Kreditkartennummern weitergeben. Auch Essenswünsche oder Angaben über den gesundheitlichen Zustand der Reisenden werden erfasst. Reisende ohne Visumszwang müssen sich elektronisch registrieren lassen.

Künftig wäre es US-Grenzschützern darüber hinaus auch erlaubt, Fingerabdrücke zu nehmen, Porträtfotos anzufertigen und Auskünfte über das Reisevorhaben zu verlangen. Diese Prozeduren finden bislang bei der Ankunft statt, würden dort dann aber wegfallen. Laut Wirtschaftswoche wenden die USA die Vorkontrollen bereits an 15 Flughäfen in 6 Ländern an. Auch mit den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Schweden soll die US-Regierung bereits verhandeln.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


The_Soap92 02. Okt 2014

Und ist in beiden Fällen scheisse. Nur weil die hier immer Stuss machen, heisst das...

The_Soap92 02. Okt 2014

Ich hab einen Kumpel aus Kolumbien, der fliegt jedes Jahr dort hin, bzw. lebte dort noch...

plutoniumsulfat 01. Okt 2014

richtig, aber in unserem Land gelten unserer Spielregeln. Da könntest du ja an jedem...

plutoniumsulfat 01. Okt 2014

gut, wenn du dann aber in den USA umkehren darfst, haben sie theoretisch Exekutivrechte.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Whistleblower
USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen

Klingt schräg, aber der Whistleblower ist ungewöhnlich glaubwürdig: Die USA sollen mehrere außerirdische Fluggeräte haben.

Whistleblower: USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen
Artikel
  1. Landkreis Lüneburg: Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise
    Landkreis Lüneburg
    Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise

    Deutsch Evern will nicht mit einer Antenne von Deutsche Funkturm versorgt werden. Die Telekom hat das Anliegen der Anwohner geprüft und baut nun weiter.

  2. Game Porting Toolkit: Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will
    Game Porting Toolkit
    Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will

    Wenige Stunden nach Bereitstellung der Werkzeuge laufen Diablo 4 und Cyberpunk auf MacOS. Apple zeigt, dass Ports schneller gehen könnten, als viele erwarten.
    Von Sebastian Grüner

  3. Freelancer in der IT: Schön, lukrativ, aber alles andere als easy
    Freelancer in der IT
    Schön, lukrativ, aber alles andere als easy

    Viele junge Entwickler wollen lieber Freelancer sein als angestellt. Doch das hat mehr Haken, als man denkt. Wir haben Tipps für den Einstieg.
    Ein Ratgebertext von Rene Koch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Samsung SSD 8TB 368,99€ • MindStar: Gigabyte RTX 4090 1.599€, Crucial 4TB 169€ • Acer Curved 31,5" WQHD 165Hz 259€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Samsung 990 Pro 1TB (PS5) 94€ • Chromebooks bis 32% günstiger • Bis 50% auf Gaming-Produkte bei NBB • PS5 mit Spiel 549€ [Werbung]
    •  /