Luftfahrt: Flugzeug meistert Übergang von Vertikal- zu Horizontalflug

Das kanadische Unternehmen Horizon Aircraft hat mit dem unbemannten Demonstrator Cavorite X7 ein ganz besonderes Flugmanöver geschafft(öffnet im neuen Fenster) - den Übergang von Vertikal- zu Horizontalflug. Statt drehbarer Motoren verfügt das Flugzeug über Tragflächen, in denen Propeller eingebaut sind.
Das Besondere am Design der X7 sind ihre Tragflächen mit integrierten Klappen, hinter denen sich 14 Propeller verbergen. Wie bei einem Transformer öffnen sich beim Start die Flügeloberflächen und geben die Propeller frei, die das Flugzeug senkrecht in die Höhe heben. Sobald genügend Höhe erreicht ist, schließen sich die Klappen wieder, und ein herkömmliches Turbinentriebwerk übernimmt mit einem Heckpropeller den Vortrieb. Der Start und die Landung erfolgen hingegen elektrisch.
Brandon Robinson, CEO von Horizon Aircraft, spricht von einem "Paradigmenwechsel" . Während viele Konkurrenten auf reine Elektroantriebe setzten, habe sein Team bewusst ein Hybridsystem gewählt. Der Vorteil: Die Turbine kann während des Fluges die Akkus wieder aufladen - ein entscheidender Unterschied zu anderen eVTOL-Flugzeugen (electric Vertical Take-off and Landing), die nach wenigen Kilometern wieder an die Steckdose müssen.
Die Zahlen lesen sich beeindruckend: 500 Meilen Reichweite bei 460 km/h Reisegeschwindigkeit sollen möglich sein. Das ist deutlich mehr als die meisten vollelektrischen Lufttaxis schaffen. Mit einer Spannweite von gut 15 Metern und 11,56 Metern Länge ist die X7 groß genug für sechs Passagiere plus Pilot, aber kompakt genug, um auf einem Fußballfeld zu landen.
Sicherheit durch Redundanz
Das Sicherheitskonzept setzt auf Redundanz: Jeder der 14 Ventilatoren ist elektrisch, thermisch und mechanisch von den anderen getrennt. Tests zeigen, dass das Flugzeug selbst dann schweben kann, wenn 30 Prozent der Antriebe ausfallen. Die nach vorne gepfeilten Flügel sollen dabei helfen, den kritischen Übergang vom Schwebe- zum Horizontalflug zu meistern.
Was die X7 von anderen Projekten unterscheidet: Sie soll nach der Zertifizierung auch bei schlechtem Wetter und Vereisung fliegen dürfen - ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Flugzeugklasse. Horizon Aircraft plant zunächst eine kleinere X5-Version als Bausatz für Hobbypiloten, bevor die große X7 für kommerzielle Nutzer Realität wird.



