Schneller als der Schall in Europa
Zero Emission High Supersonic Transport, kurz Zehst, ist ein Projekt, das der europäische Luftfahrtkonzern Airbus 2011 bei der Pariser Luftfahrtmesse vorgestellt hat. Zehst soll deutlich größer als die bisher vorgestellten Überschallflieger sein: 50 bis 100 Passagiere sollen mitfliegen können.
Mach 4, 4.900 km/h, soll die Maschine erreichen. Die Flugzeit von Paris nach Tokio würde sich so auf 2,5 Stunden verkürzen. Während die US-Hersteller auf konventionelle Triebwerke setzen, haben die europäischen Konstrukteure auch die Umwelt im Sinn: Zehst soll schadstoffarm sein. Seine konventionellen Triebwerke sollen mit Biokerosin betrieben werden, die anderen mit Wasserstoff und Sauerstoff.
Drei Antriebssysteme
In das Flugzeug will Airbus auch Raketentechnik integrieren: Zehst soll drei Antriebssysteme bekommen. Starten soll es mit herkömmlichen Strahltriebwerken. Damit soll das Flugzeug auf Mach 0,8 beschleunigen und bis in 5 Kilometer Höhe aufsteigen. Dort übernehmen zwei Raketentriebwerke, die mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff betrieben werden. Sie bringen das Flugzeug bis auf eine Höhe von 23 Kilometern, wo die beiden Haupttriebwerke gezündet werden.
Das sind zwei Staustrahltriebwerke oder Ramjets, die erst bei hoher Geschwindigkeit gezündet werden können - in diesem Fall bei Mach 2,5, etwa 3.060 km/h. Die Ramjets, die mit Wasserstoff betrieben werden, beschleunigen das Flugzeug auf seine endgültige Reisegeschwindigkeit von Mach 4. Zehst soll gegen Ende des Jahrzehnts fertig sein.
Reaction Engines Lapcat A2
In Großbritannien arbeitet das Luft- und Raumfahrtunternehmen Reaction Engines Limited (REL) an einem Überschallflugzeug, das ebenfalls mit Raketentechnik ausgestattet wird: Lapcat A2 soll mit Mach 5,2 fliegen, etwa 6.400 km/h. Das Flugzeug soll für die Strecke von Brüssel nach Sydney nur etwa vier Stunden brauchen.
Um eine solche Geschwindigkeit zu erreichen, hat REL ein besonderes Triebwerkskonzept entworfen: Scimitar (Krummsäbel) basiert auf der Synergetic Air-Breathing Rocket Engine, kurz Sabre (Säbel), einer Mischung aus Strahltriebwerk und Ramjet, das mit Wasserstoff betrieben wird. Erste Tests mit einem verkleinerten Sabre-Modell hat REL schon durchgeführt.
Länger als der Airbus 380
Lapcat A2 ist als Großraumflugzeug konzipiert: Der Rumpf ist 139 Meter lang - fast doppelt so lang wie der des Airbus A380 -, die Flügelspannweite beträgt 41 Meter. In dem Flugzeug sollen 300 Passagiere Platz finden. Die Entwicklung wird unter anderem von der europäischen Weltraumagentur European Space Agency (Esa) finanziert.
Die größere Triebwerksversion, Sabre, ist für Skylon gedacht. Das ist eine autonom fliegende, wiederverwendbare Raumfähre, die Nutzlasten bis zu 15 Tonnen in eine niedrige Umlaufbahn (Low Earth Orbit, Leo) transportieren kann. Skylon soll beispielsweise Satelliten oder Teile für eine Raumstation in den Leo bringen oder die Versorgung einer Raumstation. Dabei soll Skylon wie ein Flugzeug starten und landen.
Endgültig in den Bereich der Raketentechnik geht der Spaceliner.
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