Lügenvorwürfe: Beschwerden über Telekom-Drückerkolonnen auch in Karlsruhe

Wie in Köln arbeiten Telekom-Werber offenbar auch in Karlsruhe mit fragwürdigen Methoden. Verbraucherschützer fordern ein Verbot solcher Besuche ohne Einwilligung.

Artikel veröffentlicht am ,
Werbung der Deutschen Telekom in Berlin
Werbung der Deutschen Telekom in Berlin (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Auch in Karlsruhe haben Drückerkolonnen der Deutschen Telekom Anwohner offenbar "mit Lügen zum Vertragsschluss" für FTTH gebracht. Das berichtet ein Golem.de-Leser sowie die lokale Presse. Zuvor hatte bereits Netcologne gesagt, dass die Telekom Drückerkolonnen beschäftige. Diese behaupteten, das Netz des Kölner Betreibers werde abgeschaltet.

"Wir wohnen in einem Haus mit 200 Parteien, in dem ein Zwei-Team tagelang vor allem ältere Mitbewohner unter Druck gesetzt und umgedreht hat. Bei uns war der Spin, dass die Stadtwerke sich angeblich aus dem Glasfaserausbau zurückziehen. Behauptet wurde auch, dass Hausmeister und Hausverwaltung sich darüber mit der Telekom abgestimmt hätten", erklärte der Leser.

Die Lokalzeitung Badische Neueste Nachrichten berichtete im Oktober 2022, dass in der Karlsruher Oststadt Telekom-Werber behaupteten, die kommunalen Stadtwerke Karlsruhe würden ihren angekündigten FTTH-Ausbau nicht durchführen und stattdessen das Netz der Telekom nutzen. "Da könne er gleich direkt einen Vertrag abschließen."

Die Stadtwerke sprachen von verunsicherten Kunden, die an der Haustür Falschinformationen zu dem im Bau befindlichen Glasfasernetz in der Oststadt erhalten hätten. Zwar können an der Haustür geschlossene Verträge grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden, ärgerlich ist es für die Betroffenen aber dennoch. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen fordert daher, Haustürgeschäfte ohne ausdrückliche Einwilligung verbieten, wie es bereits für unerwünschte Werbung per Telefon oder E-Mail gilt.

Überrumpelt und zur Unterschrift gedrängt

Die Telekom bestätigt den Badische Neueste Nachrichten, dass Vertriebsmitarbeiter in ihrem Auftrag in Karlsruhe unterwegs gewesen seien. "Es wäre keinesfalls in unserem Sinne, wenn diese mit falschen Informationen gegenüber Kundinnen und Kunden arbeiten würden", erklärte ein Sprecher. Man verlange eine qualitätsvolle und ehrliche Beratung. Komme es zu einem Vertragsabschluss in der Wohnung, rufe man jeden Kunden innerhalb von 24 Stunden an, um alle wichtigen Produktinformationen nochmals zu bestätigen.

"Häufig berichten uns Verbraucherinnen und Verbraucher, dass Außendienstmitarbeitende ungebeten zu Hause vorbeischauen, um Glasfaserverträge zu verkaufen", erklärte Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. "Viele Betroffene fühlen sich von dem Geschäftsgebaren und sogar von falschen Behauptungen überrumpelt und zur Unterschrift gedrängt. Zeit, um die Vertragsunterlagen zu prüfen, bekommen sie meist nicht."

"Nicht selten stellt sich heraus, dass die Verträge teuer oder überdimensioniert sind, nicht den gewünschten Vorteil bieten oder der Wechselzeitpunkt nicht zu vorhandenen Verträgen passt", erklärte Körber. Um Verbraucher besser zu schützen, solle der Gesetzgeber nachbessern und auch Haustürgeschäfte ohne ausdrückliche Einwilligung verbieten.

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Squizza 01. Feb 2023

Das Problem ist hier wohl kaum das Forum. Du legst dir die Situation wie Sie dir am...

M.P. 31. Jan 2023

Stadtwerketochter hier in Dortmund (DOKOM21) https://www.dokom21.de/privatkunden...

postemi 31. Jan 2023

Das passiert nicht nur älteren. Die Leute werden extra darauf geschult zu manipulieren...

Fegr 31. Jan 2023

Gerade bei Telefonwerbung sieht man das Maßnahmen gegen Betrug erst nach Jahren umgesetzt...



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