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LTE: 450-MHz-Netz der Energiewirtschaft soll ausfallsicher sein

Der Netzausbau der Energie- und Wasserwirtschaft hat einen ersten Meilenstein erreicht. Ausfallsicherheit ist das Ziel, dazu kommt ein weiterer Nutzen.
/ Achim Sawall
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Einer der Antennenstandorte des Unternehmens (Bild: Netze BW)
Einer der Antennenstandorte des Unternehmens Bild: Netze BW

In Baden-Württemberg sind die ersten 100 Antennenstandorte des 450-MHz-LTE-Netzes der Energie- und Wasserwirtschaft fertiggestellt. Das hat Netze BW am 18. August 2025 bekanntgegeben(öffnet im neuen Fenster) . "Mit dem 450-MHz-Netz schaffen wir eine Infrastruktur, die nicht nur die Energiewende unterstützt, sondern auch in Krisensituationen zuverlässig funktioniert" , so Martin Konermann, Technischer Geschäftsführer bei Netze BW. Das Netz sei ein entscheidender Schritt, um die Energieversorgung auch im Störungsfall wiederherzustellen.

"Die Dienstleistungssparte der Netze BW baut die passive Infrastruktur, also die Funkmasten, für 450 Connect" sagte Maike Hagedorn, Sprecherin Systemkritische Infrastruktur bei Netze BW, Golem.de auf Anfrage.

Das Netz sei schwarzfallsicher: Es funktioniere auch bei einem Stromausfall, da es batteriebetrieben ist.

Mit den Frequenzen im 450-MHz-Spektrum werden nur Datenraten von 1 bis 5 MBit/s erreicht. Es handelt sich um zweimal 4,74 MHz: jeweils 451 bis 455,74 MHz und 461 bis 465,74 MHz. Für die Energiewirtschaft ist nicht die Datenrate entscheidend, es sind die physikalischen Eigenschaften der 450-MHz-Funkfrequenz.

Antennenstandorte können auch Mobilfunklöcher schließen

Zum Beispiel ermöglichen es die kurzen Latenzzeiten der 450-MHz-Frequenz, Millionen Geräte aus den Bereichen Netztechnik, Smart-Meter-Gateways oder Ladeinfrastruktur durch Machine-to-Machine-Kommunikation mit kleinen Datenvolumen in Echtzeit anzusteuern. Zudem ist den Angaben nach im Gegensatz zu anderen Frequenzen eine gute Gebäudedurchdringung selbst bei dicken Mauern möglich, so dass Smart Meter für die Energiewende genutzt werden können.

Aktuell ist Baden-Württemberg zu rund 70 Prozent mit der Technologie funkversorgt, zum Jahresende rechnet Netze BW mit rund 95 Prozent. Ein Großteil der errichteten Standorte befindet sich in bislang unterversorgten oder schwer zugänglichen Regionen. Die Standorte lassen sich zusätzlich nutzen, um Mobilfunklücken zu schließen.


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