LRZ: Japanischer ARM-Supercomputer wird in München eingesetzt
Das Leibniz-Rechenzentrum will Erfahrung mit ARM-Servern sammeln.

Am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching bei München rechnen bald die gleichen ARM-Server, die auch im derzeit schnellsten Supercomputer der Welt, dem japanischen Fugaku, stecken. Das LRZ hat einige der CS500 genannten Systeme von HPE Cray bestellt, die im Herbst 2020 für Tests von BEAST (Bavarian Energy, Architecture and Software Testbed) verwendet werden sollen. Das Leibniz-Rechenzentrum will so prüfen, wo ARM hinsichtlich Leistung und Effizienz verglichen zu x86 sowie Beschleunigern steht.
Das LRZ betreibt vor Ort bereits den SuperMUC-NG, kurz für Next Generation. Der Supercomputer besteht aus 6.544 Think System SD650 DWC von Lenovo, die unterschiedlich bestückt sind: 6.400 haben 96 GByte RAM und 144 haben 768 GByte RAM, alle sind mit zwei Xeon-SP-CPUs mit 24 Kernen ausgerüstet. Neben den eigentlichen Racks hat der SuperMUC-NG noch 64 Knoten, die per Cloud statt lokal ansprechbar sein sollen: 32 davon nutzen Xeon-Prozessoren und 32 sind zusätzlich mit Nvidias Tesla V100 versehen.
Mit 26,9 Petaflops (Peak) und 19,5 Petaflops (Linpack) rangiert der SuperMUC-NG auf Platz #13 der Top500-Liste der weltweit vermessenen Supercomputer. Der japanische Fugaku führt das Ranking seit wenigen Tagen mit 514/416 Petaflops an. Der Supercomputer basiert auf A64FX-Chips, die von Fujitsu mit ARM-Lizenz entwickelt wurden, und kommt ohne Beschleunigerkarten wie AMDs Radeon Instinct oder Nvidias Tesla V100/A100 aus. Das japanische System verwendet 152.000 Prozessoren, wobei 384 Knoten in einem Rack stecken.
Die A64FX wurden von Fujitsu mit ARM-Lizenz entwickelt und in einem 7-nm-Verfahren bei TSMC hergestellt. Sie bestehen aus 8,8 Milliarden Transistoren. Jeder A64FX hat 48 Compute-Kerne und vier für Verwaltungsaufgaben. Durch die Integration der Scalable Vector Extension (SVE) schafft ein Chip bereits 2,7 Teraflops FP64.
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