Synchronisation unter besonderen Umständen
Die Umstände waren dabei teilweise ungewöhnlich: So musste Noel Wells ihrer Katze verständlich machen, dass sie zwei Stunden in Ruhe einsprechen muss. Jack Quaid hat seinen Charakter teilweise in einem Wandschrank eingesprochen. Die Einsamkeit hatte aber auch ihre guten Seiten, wie Noel Wells erklärt: "Ich bin manchmal etwas schüchtern und aufgeregt im Studio, aber da ich alleine war, konnte ich auch mal was wagen - niemand konnte mich aufhalten."
Für Jack Quaid war die gemeinsame Arbeit bei der ersten Staffel für die veränderte Situation in der zweiten hilfreich. "Es war gut, dass wir bei der ersten Staffel gemeinsam im Studio waren. So konnte ich mich an Tawnys Rhythmus gewöhnen", erklärt er. "Wenn ich jetzt einen Satz von Ensign Mariner sehe, habe ich schon eine sehr gute Vorstellung davon, wie Tawny ihn wohl sprechen wird."
Auf das Ergebnis haben sich diese Einschränkungen nicht ausgewirkt: Die Interaktionen zwischen den Charakteren haben auch in der zweiten Staffel eine tolle Dynamik und leben von den darstellerischen Fähigkeiten der Schauspieler. Tawny Newsome, unter anderem bekannt aus der Serie Space Force, empfindet das Synchronsprechen von Zeichentrickfiguren sogar als eine Art von Freiheit.
"Alles, was ich mit meiner Stimme machen kann, können die Zeichner passend animieren. Vor der Kamera hingegen macht man manchmal Dinge mit der Stimme, bei der der Gesichtsausdruck einfach nicht passt", erklärt Newsome. Jack Quaid stimmt dem zu: "Man ist freier, da die Zeichner die Bewegung der Figuren an die Stimmen anpassen." Diese Freiheit nutzen die Schauspieler bei Lower Decks aus, was der Serie zugutekommt.
Fazit
Für uns bleibt Lower Decks auch mit der zweiten Staffel die aktuell beste Star-Trek-Serie für Trekkies: Die Macher sind Fans, was man den Geschichten und den vielen Insider-Gags anmerkt. Die zweite Staffel der Serie gibt mehr Raum für die Beziehungen der Crewmitglieder untereinander, was in den ersten fünf Folgen bereits zu interessanten Ergebnissen führt.
Verglichen mit den anderen aktuellen Star-Trek-Serien ist Lower Decks auch in der zweiten Staffel wesentlich näher dran an Klassikern wie Raumschiff Enterprise und Next Generation. Das liegt vor allem am episodenhaften Erzählstil, aber natürlich auch an den zahlreichen Referenzen zu früheren Serien und Filmen.
Der Humor ist wie bei der ersten Staffel natürlich Geschmackssache: Die Witze sind oft derb und durchaus kindisch, dabei aber nie unintelligent. Die Einbindung der Geschichten in das bestehende Serien-Universum sorgt zudem dafür, dass der Humor meist einen Bezug zu Star Trek hat. Dennoch ist Lower Decks eine Comedy-Serie, was wahrscheinlich nicht jedem Fan gefallen wird.
Star Trek: Lower Decks läuft bei Amazon Prime Video, die zweite Staffel startet am 13. August 2021 in Deutschland. Die Folgen werden wöchentlich bereitgestellt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Mehr Platz für Zwischenmenschliches |
Also ich zähle mit mittlerweile 50 eindeutig zu den "alten Leuten", aber auch ich alter...
Au weia, ernsthaft? Keine Ahnung, wie man so eine verschrobene Meinung haben kann, oder...
Full Ack. Nun gut, mein Urteil über "Discovery" fällt etwas gnädiger aus, weil ich der...
Ja, das ist es, und zwar nicht nur in seinen Augen. WTF? Wie kommt man denn bitte auf so...