Mehr Platz für Zwischenmenschliches
So erfahren Zuschauer in einer Episode viel über Tendi und ihren Kollegen Ensign Rutherford, gesprochen von Eugene Cordero, und über das Verhältnis zwischen Tendi und Ensign Mariner, die von Tawny Newsome verkörpert wird. Auch die Beziehung zwischen Mariner und Ensign Boimler, gesprochen von Jack Quaid, wird in einer Episode vertieft.
Auf diese Weise lernen wir unter anderem mehr über Tendis Vergangenheit als Orionerin, über Boimlers Affinität zu Tom Paris von der USS Voyager und Mariners angebliche Vergangenheit als Geheimdienstagentin. Spannend ist auch der Erzählstrang rund um Ensign Rutherford und den Brückenoffizier Shaxs, der nach seinem Ableben am Ende der ersten Staffel auf einmal wieder an Bord ist. Auch dieser Umstand wird auf die Schippe genommen - Brückenmitglieder "tauchen halt immer wieder auf", wie Ensign Mariner gelangweilt feststellt.
Lower Decks bleibt ein Fest für Trekkies
Diese Geschichten bieten einen schönen Gegensatz zu der gewohnt hohen Gag-Dichte, die auch die zweite Staffel beherrscht. Die Witze sind dabei häufig besser verständlich, wenn man sich mit Star Trek auskennt - was auch die zweite Staffel von Lower Decks zu einer Easter-Egg-Fundgrube für Trekkies macht.
Bereits in der ersten Folge wird Will Riker, der von seinem Darsteller Jonathan Frakes persönlich gesprochen wird, mit seinem draufgängerischen Stil veräppelt. Mit diesem kommt der Regeln liebende Ensign Boimler als neues Mitglied der USS Titan natürlich überhaupt nicht klar, was bei ihm häufig zu unkontrollierten Schrei-Attacken führt. Jack Quaid zufolge schreit Boimler in der zweiten Staffel so oft, dass er den Produzenten irgendwann anbot, zusätzliche "Boimler screams" aufzunehmen.
Stark finden wir auch die Folge rund um die Mugatos, deren Name in den knapp 25 Minuten konsequent unterschiedlich falsch ausgesprochen wird - eine Anspielung auf eine Folge der Originalserie. In der wurde der eigentliche Name der affenähnlichen Tiere von Gumato in Mugato geändert, da DeForest Kelley Schwierigkeiten hatte, das Original auszusprechen. Dennoch werden die Kreaturen von Kelley und William Shatner durchweg "Mugatu" genannt.
Die Liste der Anspielungen und Easter Eggs ist auch in der zweiten Staffel so lang, dass selbst die Darsteller bei der Synchronisation nicht alle Gags mitbekommen: "Es gibt eine Reihe visueller Gags von Mike McMahan und anderen Produzenten und Schreibern, die nicht im Text stehen, den wir bekommen", erklärt Eugene Cordero. "Diese Easter Eggs sehe ich auch erst im Nachhinein."
Stilistisch prägend sind neben dem Zeichenstil von Rick and Morty unter anderem wieder der schnelle Sprachstil und die Rhythmik von Tawny Newsome, der nörgelige Ton von Jack Quaid, die hektische Noel Wells und der immer etwas verdattert klingende Eugene Cordero.
Die Coronapandemie hat die Synchronisationsarbeit der Schauspieler durchaus beeinflusst: Ein gemeinsames Einsprechen im Studio konnte es bei der zweiten Staffel aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht geben. Stattdessen haben die Darsteller ihre Rollen zu Hause eingesprochen.
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Lower Decks Season 2: Immer noch die beste Star-Trek-Serie für Trekkies | Synchronisation unter besonderen Umständen |
Also ich zähle mit mittlerweile 50 eindeutig zu den "alten Leuten", aber auch ich alter...
Au weia, ernsthaft? Keine Ahnung, wie man so eine verschrobene Meinung haben kann, oder...
Full Ack. Nun gut, mein Urteil über "Discovery" fällt etwas gnädiger aus, weil ich der...
Ja, das ist es, und zwar nicht nur in seinen Augen. WTF? Wie kommt man denn bitte auf so...