Zwischen Fantasy und Cyberpunk
Lost Ark sieht extrem gut aus. Die verschiedenen Kontintente, Animationen, Charaktermodelle, Städte und Monster haben allesamt ihren eigenen Charme. Dabei reisen wir durch ein typisches, von Dämonen befallenes Königreich, auf eine Feeninsel, in den kalten Norden oder in eine karge Cyberpunk-Welt, in der Kampfroboter und Panzer statt Pferde und Katapulte die Schlachten bestimmen.
Die vielen verschiedenen Fantasy-Szenarien erzählen für sich genommen ihre eigenen Geschichten in eigenen Welten. Allein dadurch wird es zumindest visuell nie langweilig im Spiel. Es sind eher die Aufgaben, die wir während unserer Reise auf Stufe 50 antreten, die schnell repetitiv werden.
Meist müssen wir eine gewisse Anzahl Monster töten, Gegenstände sammeln, mit Charakteren reden oder eine Kiste von Punkt A nach Punkt B schleppen. Bereits auf dem ersten Kontinent Ost-Luterra wiederholen sich diese Aufgaben rasant schnell. Wer viel Abwechslung beim Leveling erwartet, könnte hier schnell enttäuscht werden.
Dabei werden die typischen MMO-Quests, die es übrigens in fast jedem anderen Online-Rollenspiel auch gibt, von Story-Missionen unterbrochen. Nicht nur sind die meisten Zwischensequenzen, welche von der Suche nach der Arche erzählen, sehr schön in Szene gesetzt und relativ gut vertont, auch führen sie uns in spannende Dungeons, die meist am Ende eines Areals platziert werden.
Simple Quests, interessante Story
Diese Dungeons können wir alleine oder, und das ist wesentlich spaßiger, in einer Gruppe mit maximal vier Mitstreitern erkunden. Bevor wir Stufe 50 erreichen und damit das Endgame freischalten, sind sämtliche Aufgaben im Spiel aber eher einfach und optional auch komplett allein lösbar.
Gerade in der Kampagne ist Soloplay tatsächlich auch sinnvoller, da an einigen Stellen in der Story instanzierte Sequenzen erscheinen, denen wir nur einzeln beitreten können. Zudem sind die doch recht schlauchigen Einzelareale der Kontinente in Kanäle unterteilt, denen wir automatisch zugewiesen werden. Das ist notwendig, um nicht zu viele Spielfiguren in einem Areal rendern zu müssen. Allerdings werden wir und unsere Freunde auch innerhalb einer Gruppe des Öfteren in verschiedene Kanäle gesteckt, wodurch wir unsere Charaktere nicht gegenseitig sehen können.
Der Koop-Aspekt ist also gerade beim Aufleveln eher schlecht umgesetzt. Wir haben uns nach wenigen Stunden dazu entschieden, Quests allein zu lösen, was einfacher und schneller machbar ist.
Sammelwut, die Ubisoft neidisch werden lässt
Denn: Viele weitere Stunden dauert es, um an den wirklich guten Content in Lost Ark zu kommen. Der ist hinter dem recht langwierigen und monotonen Leveln auf Stufe 50 vergraben. Kommen wir auf Level 50 an, nimmt der Grind allerdings nicht ab. Das gesamte Spiel ist um Sammelmechaniken aufgebaut.
So können wir uns etwa auf die Suche nach Mokoko-Samen machen, die überall in der Welt verteilt sind. Auch können wir unser Abenteuerbuch füllen, indem wir spezielle Monster in Arealen jagen, versteckte Gegenstände finden oder geheime Nebenquests absolvieren. Für unsere Mühe erhalten wir dann nützliche Gegenstände, um unsere Attribute und Fähigkeitenpunkte zu erweitern oder ein cooles Reittier freizuschalten.
Generell werden diverse Aktivitäten hinter zeitstreckenden Mechaniken oder dem Sammeln von allerlei Marken und Währungen versteckt. Es gibt Dutzende Typen von Münzen, Symbolen, Markern, Kristallen, Scherben und andere Sammelgegenstände, mit denen wir letztlich auch unsere Ausrüstung verbessern und so noch mächtiger werden können.
Die Ausrüstungsauswahl ist dabei in Lost Ark pro Charakterklasse sehr beschränkt und unterscheidet sich von Titeln wie Diablo und World of Warcraft deutlich. Nach den ersten paar Stunden im Endgame, wenn wir uns durch Chaos-Dungeons prügeln, erhalten wir ein Setteil für jeden der sechs Ausrüstungsgegenstände. Die geben die immer gleichen Attributspunkte und sehen auch optisch identisch aus. Lediglich ein Qualitätswert gibt an, wie hoch die initialen Punkte auf unserer Kleidung sind.
Die eigentlichen optischen Anpassungen gibt es dann gegen echtes Geld.
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Lost Ark im Test: Warteschlangen und Reizwäsche | Free to Play und Pay to Win? |
Es ist schon dämlich, eigene Behauptungen aufzustellen und die gleichzeitig zu bewerten...
Ein Punkt wo man diesen Shift der Zielgruppe merkt ist auch eindeutig, dass das "RPG...
Nur dass ich eben ein RPG (daher schreibe ich auch immer MMORPG) spielen wil und keinen...
Gerade diese Beliebigkeit in vielen Spielen geht mir auf den Sack. Wenn jeder Charakter...