Lordstown: Chefs von Elektro-Truck-Firma nach Betrug zurückgetreten

Auf 100.000 Vorbestellungen, Auftritte von Donald Trump und Mike Pence und einen Börsengang folgten Betrugsvorwürfe und Geldmangel.

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100.000 Bestellungen sollen eingegangen sein, viele davon waren nicht ernst gemeint.
100.000 Bestellungen sollen eingegangen sein, viele davon waren nicht ernst gemeint. (Bild: Lordstown)

Lordstown Motors verspricht seit 2018, elektrische Pickup Trucks in einer ehemaligen Fabrik von General Motors in Lordstown, Ohio, herzustellen zu wollen. Im Oktober 2020 gelang der Börsengang mit Hilfe eines SPAC, mit dem die Firma 675 Millionen US-Dollar einnahm und anschließend mit einem Kapitalwert von rund 1,6 Milliarden Dollar an der Börse gehandelt wurde.

Anschließend kam es zu Betrugsvorwürfen durch die Investmentfirma Hindenburg Research, die auch schon den Betrug durch Nikola aufgedeckt hat. Laut dem Wall-Street-Journal sind in Folge dieser Vorwürfe nun Firmenleiter Steve Burns und der Finanzchef Julio Rodriguez aus der Firma ausgeschieden.

Wie die zwischenzeitlich eingesetzte neue Firmenleitung von Lordstown Motors sagt, habe sich herausgestellt, dass eine der Kundenfirmen nicht die Mittel habe, die große Zahl ihrer Vorbestellungen zu verwirklichen. Die Vorwürfe von Hindenburg gegenüber Lordstown Motors seien aber "in signifikanten Teilen falsch und irreführend". Zuvor musste Lordstown aber eingestehen, nicht genug Geld für den Produktionsbeginn der Autos zu haben.

Es soll nun ein neuer permanenter Vorstand gesucht werden. Die Firma werde sich auf Produktion und Kommerzialisierung ihres Produktes konzentrieren und dabei höchste Standards im operativen Geschäft und der Wertschaffung für die Anteilsinhaber einhalten.

Massenhafte kostenlose Reservierungen durch Briefkastenfirmen

Für den 60.000 US-Dollar teuren Truck der Firma sollen angeblich 100.000 Vorbestellungen eingegangen sein. Laut Hindenburg waren das aber tatsächlich nur kostenlose, nicht bindende, Interessensbekundungen. Besonders auffällig waren dabei etwa die Bestellung von 1.000 Trucks durch eine Briefkastenfirma namens Innervations LLC, die aus zwei Personen besteht und als zweite Adresse eine UPS-Filiale angegeben hat. E Squared Energy bestellte sogar 14.000 Trucks, die Firma besteht aber nur aus einer kleinen Mietwohnung in Texas.

Laut Hindenburg sollen einige der vermeintlichen Kunden sogar mit 50 US-Dollar für ihre Reservierungen bezahlt worden sein. Um Werbung für Lordstown Motors zu machen, wurden erste Prototypen der Fahrzeuge mit dem damaligen US-Präsidenten Trump und dessen Vizepräsident Mike Pence präsentiert.

Lordstown Motors gehört damit zu einer Reihe von Firmen mit zweifelhaften Behauptungen zu ihrem Geschäft, die mit Hilfe von SPACs an die Börse gegangen sind.

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