Loongson 3C5000/3D6000/3E7000: Chinesische 16-Kern-CPU soll AMDs Zen 3 erreichen

Loongson Technology hat die 3C5000(öffnet im neuen Fenster) vorgestellt, das sind für Server gedachte Prozessoren mit 16 Kernen und selbst entworfener Befehlssatzarchitektur. Der Chip stellt eine Version des 3A5000 -Quadcores dar, der im Sommer 2021 angekündigt wurde. Hinter Loongson Technology steht die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die mit der Loongson Architecture - kurz Loong Arch - eine eigene ISA entwickelt hat.
Der 3C5000L basiert auf dem LA464 genannten Kern, wovon 16 Stück in einem monolithischen Chip stecken. Loongson taktet die CPU mit 2 GHz bis 2,5 GHz und hat sie mit einem vierkanaligen Interface für DDR4-3200-Speicher (ECC) ausgestattet. Der 3C5000L wird in einem 12-nm-Verfahren bei SMIC, der größten chinesischen Foundry, produziert und soll eine thermische Verlustleistung von bis zu 150 Watt haben.
Zen-3-Performance mit LA664-Core
Zur Performance gibt Loongson an, dass der 3C5000L auf 560 Gigaflops komme und einen SpecInt-Base-2006-Score von über 200 erreiche. Zum Vergleich: Ein Xeon E3-1230 v6 (Kaby Lake) von 2017 schafft einen Wert von über 70(öffnet im neuen Fenster) , und das bei einem Viertel der Kerne. Loongsons Roadmap(öffnet im neuen Fenster) sieht allerdings vor, mit dem LA664-Core die Leistung pro Takt deutlich zu erhöhen, die Rede ist von einem Niveau, das AMDs Zen 3 entspricht.
Mit dem 3C600/3D6000 soll darauf basierend für 2023/2024 eine 16- und eine 32-Kern-Version für Server entstehen, für 2024/2025 steht mit dem 3E7000 gar eine 64-Core-Variante auf dem Plan. Ob das angesichts der Sanktionen aus den USA so klappt, bleibt jedoch offen. SMIC hat zwar vom niederländischen Chipmaschinenausrüster zuletzt einige DUV-Scanner erhalten, diese für 7 nm einzusetzen, ist allerdings nicht trivial.
SMICs Umsatz stieg 2021 um 61 Prozent auf 1,58 Milliarden US-Dollar, der Gewinn hat sich mit 534 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt. SMIC investiert in den Bau von drei Fabs und will vorhandene erweitern, Details nannte die Foundry nicht.



