Loon: Alphabets Balloninternet startet bald in Kenia

Die Ballons legen einen weiten Weg zurück, bevor sie schnelles Internet nach Ostafrika bringen können.

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Ein Ballon von Project Loon steigt in Kenia auf.
Ein Ballon von Project Loon steigt in Kenia auf. (Bild: Project Loon/Alphabet)

Internet von oben: Project Loon, das Balloninternet von Alphabet, startet in Kürze in Kenia. Derzeit testen Mitarbeiter des Internetkonzerns das System noch. Doch in den kommenden Wochen soll der Dienst starten.

Loon arbeitet mit dem lokalen Telekommunikationsanbieter Telkom Kenia zusammen. Es ist Loons erstes kommerzielles Netz. Ziel sei, Internetdienste an Orten anzubieten, "die in Kenia bisher kaum oder gar nicht angeschlossen waren", schreibt Loon-Technik-Chef Salvatore Candido in einem Blogbeitrag.

Solarzellen liefern Strom

Die Ballons sind schwebende Kommunikationsstationen, die mit der entsprechenden Hardware sowie Solarzellen ausgestattet sind, die die Systeme mit Strom versorgen. Ein solcher Ballon schwebt in etwa 29 Kilometern Höhe über einem bestimmten Gebiet und deckt ein Gebiet mit einem Durchmesser von etwa 40 Kilometern ab.

Einen eigenen Antrieb hat ein solcher Ballons nicht. Er navigiert, indem er zwischen den Luftschichten wechselt, in denen die Winde aus unterschiedlichen Richtungen wehen. Eine Pumpe verändert den Luftgehalt im Ballon, der so leichter oder schwerer wird und entsprechend aufsteigt oder sinkt.

Unabhängig davon, wo sie eingesetzt werden, lässt Loon die Ballons nur an zwei verschiedenen Orten auf der Erde aufsteigen: auf der Karibikinsel Puerto Rico und im US-Bundesstaat Nevada. Das gilt auch für die in Kenia eingesetzten Ballons. Einer fuhr etwa weit in den Süden, um die Winde über dem südlichen Ozean zu nutzen, bevor er dann über dem Indischen Ozean nach Norden und schließlich nach Westen in Richtung des ostafrikanischen Festlands driftete.

Eine lernfähige Software steuert die Ballons

Die Steuerung übernimmt eine lernfähige Software. Sie wertet automatisiert Wetterprognosen und Echtzeitdaten aus, die die Ballon sammeln, und erstellt Karten der sich ändernden Winde für die Ballons.

Die Software sorgt auch dafür, dass die Ballons vor Ort "einem sorgfältig choreographierten Tanz" folgen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen, schreibt Candido. "Die Ballons führen eine Reihe von Manövern jeden Tag durch, um möglichst viele Menschen mit dem Internet zu verbinden."

Google arbeitet seit 2011 an dem Projekt, das vor allem für entlegene Regionen und Katastrophengebiete gedacht ist. 2017 profitierten etwa Bewohner eines Überschwemmungsgebietes in Peru davon. Es gab auch schon lustige Situationen: So hielten Anfang 2017 Bauern in Peru einen abgestürzten Ballon für ein Ufo.

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