Lohn: Streit um Anzahl der Streikenden bei Amazon
Nach Angaben der Aktiven sind an drei Standorten von Amazon in Deutschland rund 1.100 Beschäftigte im Ausstand. Der Konzern kommt auf weniger als die Hälfte Streikender.

Die Angaben zur Anzahl der Streikenden bei Amazon am 23. März 2016 gehen weit auseinander. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi "sind an den drei Standorten insgesamt rund 1.100 Streikende", erklärte Verdi-Sprecherin Eva Völpel Golem.de auf Anfrage.
Die Angaben der Amazon-Deutschland-Sprecherin Anette Nachbar liegen dagegen weit darunter. "Derzeit beteiligen sich weniger als 460 Mitarbeiter an drei Standorten an den Protesten", sagte Nachbar Golem.de.
Die Beschäftigten der Amazon-Versandzentren Bad Hersfeld und Leipzig hatten am frühen Morgen des 23. März die Arbeit niedergelegt. Zuvor hatten bereits die Lagerarbeiter am Amazon-Standort Koblenz mit Beginn der Nachtschicht am 21. März gestreikt. In Rheinberg und Werne sind die Beschäftigten ab heute zum Arbeitskampf aufgerufen. Die Ausstände begannen mit Beginn der Frühschicht und sollen bis zum Ende der Spätschicht am Ostersamstag weitergehen. In Nordrhein-Westfalen erwartet die Gewerkschaft 600 bis 700 Teilnehmer. Verdi hat auch zum Streik in dem Amazon-Versandlager in Pforzheim aufgerufen. Die Streiks in Bad Hersfeld, Leipzig und Koblenz wurden vorläufig am 23. März 2016 nach dem Ende der Spätschicht ausgesetzt.
Zuvor erklärte Amazon wie bei jedem Streik, dass die Proteste keinerlei Auswirkungen auf die Einhaltung des Lieferversprechens hätten. Die überwältigende Mehrheit der 11.000 fest angestellten Mitarbeiter in Deutschland arbeite regulär.
Verdi fordert monatliche Tariflöhne in Höhe von 2.150 Euro, 1.343 Euro Weihnachtsgeld und ein tarifliches Urlaubsgeld in Höhe von 1.181 Euro. Die wöchentliche tarifliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Das Unternehmen nennt sich selbst einen Logistiker und zahlt die niedrigeren Löhne in dem Bereich. Bei Amazon gibt es kein Urlaubsgeld und nur ein geringes Weihnachtsgeld.
Laut Konzerndarstellung werde an allen Standorten in Deutschland umgerechnet mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kämen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.
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Richtig, denn auch da kann man sich hocharbeiten und als Abteilungsleiter gibts Ärger...
Macht Amazon nicht einfach den Standort Deutschland zu? Dann sind doch alle Gluecklich...
Das haben die auch vor... wenn alles andere abgegrast ist und somit die Kohle nur noch in...
Ich finde es bei 2 - 3 Gewerkschaften in Deutschland langsam nur noch widerlich. Da geht...