Log4Shell: Bundesland nimmt IT-Systeme wegen Log4J-Lücke offline
IT-Dienste des Landes Thüringen sind zwischenzeitlich offline gewesen. IT-Experten suchten nach Log4J, wie auch ihre Kollegen in anderen Behörden.

Das Land Thüringen hat nach einer Sicherheitswarnung der deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI einen Teil seiner Internetangebote vorübergehend abgeschaltet. Das IT-System sei heruntergefahren worden, um mögliche Sicherheitslücken in der bundesweit viel benutzten Server-Software Log4J zu prüfen und wenn nötig zu schließen, sagte ein Sprecher des auch für Digitalisierung zuständigen Finanzministeriums am Dienstag auf Anfrage.
"Einen Angriff auf das Thüringer IT-System hat es aber nicht gegeben." Einige Angebote seien etwa 24 Stunden nicht verfügbar gewesen - sie seien im Verlauf des Dienstags wieder hochgefahren worden. Das Herunterfahren sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. IT-Experten des Thüringer Landesrechenzentrums hätten verschiedene Software-Anwendungen der Landesverwaltung geprüft, um Sicherheitslücken auszuschließen. Zeitweise vom Netz waren auch die Internet-Angebote des Landtags.
In der Mitteilung des Ministeriums heißt es dazu weiter: "Aktuell wurde keine Betroffenheit der Landesverwaltung von der Sicherheitslücke in Log4J festgestellt. Um eine Betroffenheit weiter auszuschließen, erfolgt derzeit präventiv eine intensive Prüfung." Zuvor sind auch viele weitere Dienste der öffentlichen Verwaltung und Versorgung in Deutschland teilweise vom Netz genommen worden. Betroffen ist unter anderem das besondere elektronische Anwaltspostfach (BeA) und Teile der Gematik-Infrastruktur sind derzeit präventiv vom Netz genommen worden. Darüber hinaus heißt es: "Aktensysteme der ePA-Apps einiger Krankenkassen wurden in den Wartungsmodus versetzt." Ähnliches gilt für die Bundesverwaltung und weitere Bundesbehörden, wie der Spiegel (Paywall) bereits am Wochenende meldete.
Die deutsche IT-Sicherheitsbehörde BSI hatte am Wochenende eine Warnung vor der kritischen Sicherheitslücke ausgesprochen, betroffen seien Behörden und Unternehmen und letztlich die Nutzer von deren Angeboten, hieß es. Erstmals öffentlich bekannt geworden ist die auch als Log4Shell bekannte Sicherheitslücke in Log4J am Ende der vergangenen Woche.
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