Lizenzen: Bundesnetzagentur vergibt 88 lokale 5G-Campusnetze

Die Bundesnetzagentur hat ein Jahr nach Beginn des Antragsverfahrens für lokale 5G-Netze 88 Frequenzen zugeteilt. Das gab die Behörde am 23. November 2020 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . "Wir verzeichnen ein großes Interesse an den Frequenzen und rechnen weiterhin mit zahlreichen Anträgen" , sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Demnach sind bislang 93 Anträge für Campusnetze eingegangen.
"Fünf Anträge auf Zuteilung von Frequenzen für lokale 5G-Netze sind derzeit in Bearbeitung. Ablehnungen von Anträgen auf Zuteilung von Frequenzen für lokale 5G-Netze sind nicht erfolgt" , sagte Sprecher Michael Reifenberg Golem.de auf Anfrage.
Die Vergabebedingungen für lokale 5G-Frequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz sind im November 2019 in Kraft getreten, sie waren nicht Gegenstand der Mitte Juni 2019 zu Ende gegangenen 5G-Auktion.
Campusnetze: Der deutsche Sonderweg bei 5G
Vorteile sind laut den Angaben von Industrieverbänden eine bessere Abdeckung des gesamten Firmengeländes, volle Kontrolle über die firmeneigenen Daten, weniger Störungen als in öffentlichen Mobilfunknetzen sowie bessere Leistungsparameter für Latenz, Datenrate und Teilnehmeranzahl. Die Frequenzgebühren bewegen sich je nach Laufzeit und Fläche zwischen 1.600 Euro beispielsweise für einen Bauernhof und 50.000 Euro für eine Fabrik.
Zu den interessanten - bisher nicht sehr breit bekannten 5G-Campusnetzbetreibern - gehören der US-Telekommunikationskonzern Verizon Deutschland, Telefónica oder T-Systems. Vodafone ist als Betreiber selbst nicht darunter, errichtet aber zusammen mit dem in Düsseldorf ansässigen Universitätsklinikum (UKD) auf dem Medizin-Campus der Landeshauptstadt ein 5G-Campusnetz.
Der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei hatte Ende September eine Lizenz für ein 5G-Campus-Netzwerk erworben. Huawei hat für seine Openlab-Niederlassung in München Spektrum erhalten.



