Lizard Squad: DDoS-Angriffe angeblich mit bis zu 1,2 TBit pro Sekunde
Nach dem Angriff auf das Playstation Network und Xbox Live haben sich mutmaßliche Mitglieder der Gruppe Lizard Squad geäußert. Sie sagen, sie hätten direkten Zugang zu den Unterseekabeln zwischen den USA und Europa - und mit den Mega-Nutzerkonten von Kim Dotcom mindestens 15.000 US-Dollar verdient.

"Wir haben Zugang zu einigen der Geräte an den Unterseekabeln, die zwischen Europa und den USA das Internet ermöglichen" - das sagt ein mutmaßliches Mitglied der Gruppe Lizard Squad im Gespräch mit Dailydot.com. Nach seinen Angaben könne Lizard Squad so auf mehrere 100-GBit-Leitungen zugreifen - "nicht einmal die russische Regierung kann Angriffe in unserer Größenordnung durchführen".
Insgesamt habe Lizard Squad die Server des Playstation Networks (PSN), von Xbox Live und von Tor in den vergangenen Tagen mit bis zu 1,2 TBit pro Sekunde lahmgelegt. Falls diese Zahl stimmt, wäre es einer der größten Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) bislang überhaupt. Vor allem das PSN war lange nicht erreichbar. Derzeit sind alle Dienste wieder verfügbar.
Allerdings: Die Angaben sind mit Vorsicht zu behandeln. So gut wie nichts von dem, was Lizard Squad in der Öffentlichkeit sagt oder über seine Twitter-Kanäle bekanntgibt, muss tatsächlich stimmen. Immerhin ist relativ sicher, dass es sich bei den Gesprächspartnern von Dailydot.com tatsächlich um Mitglieder der Gruppe handelt. Das wurde mit Hilfe von abgesprochenen Änderungen an Webseiten sowie Chat- und Twitter-Kanälen der Gruppe verifiziert. Mittlerweile hat sich Lizard Squad auch gegenüber BBC Radio und CNN geäußert.
Konkrete Hinweise auf die Identität der Mitglieder von Lizard Squad gibt es nur wenige. Die Antivirusfirma F-Secure hatte kürzlich gemeldet, dass das Team sehr klein sein und Mitglieder in den USA und Kanada sowie in England und Finnland haben soll. Die Fährten, die Lizard Squad selbst gelegentlich nach Nordkorea oder zu arabischen Staaten gelegt hat, sind ziemlich sicher eine Finte.
Eines der mutmaßlichen Mitglieder von Lizard Squad äußerte sich zu den Gründen für die Angriffe. Zum einen mache man das schlicht aus Spaß und zum anderen, um die "Inkompetenz" von Sony und Microsoft öffentlich vorzuführen. Die Firmen hätten keine Ahnung, dabei könnten sie Attacken auf ihre Dienste leicht mit "mehr Bandbreite, einigen speziellen Geräten und korrekter Konfiguration" verhindern.
Nicht nur "Script-Kiddies"
Der Vorwurf aus Teilen der Spieleszene, die Mitglieder von Lizard Squad seien lediglich "Script-Kiddies", die keine Ahnung vom echten Hacken hätten, weist einer der Sprecher zurück. "Angriffe dieser Größenordnung kann man nur mit irrsinnigen Finanzmitteln durchführen, oder indem man sich per Hack einen Zugriff auf Computer verschafft". Simple DDoS-Attacken vom heimischen PC seien hingegen nicht möglich.
Mit Kim Dotcom hat das Ende der Angriffe übrigens nur wenig zu tun. Der hatte Lizard Squad werbewirksam mehrere Premiumaccounts für seinen Onlinedienst Mega überlassen. Daraufhin sind die Angriffe zwar abgeklungen, wenig später wurden sie aber wohl in alter Stärke fortgesetzt.
Laut Dailydot. com hat Lizard Squad innerhalb kurzer Zeit rund 300 dieser Nutzerkonten verkauft und damit wohl um die 15.000 US-Dollar eingenommen. Kim Dotcom muss sich im Netz nun den Vorwurf gefallen lassen, dass er mit seiner Aktion letztlich DDoS-Angriffe fördere.
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Und bei der Bahn stehen dir schon ab 30 Minuten Verpätung eine Rückzahlung des...
Einer der bekanntesten Anime Streaming Seiten ist im Moment ebenfalls ein Opfer von DDOS...
Danke
Sowas ähnliches dachte ich mir schon. Wenn die tatsächlich 1,2TBit/s durch's Kabel...