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Lisa: Teleskop für Gravitationswellenobservatorium vorgestellt

Das Observatorium Lisa der Esa soll die Möglichkeit eröffnen, bis zum Urknall zurückzublicken. Die Nasa steuert ein entscheidendes Teleskop zur Mission bei.
/ Patrick Klapetz
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Der Prototyp des Lisa-Teleskops wird in einem abgedunkelten Reinraum der Nasa einer Inspektion unterzogen. (Bild: Nasa, Dennis Henry)
Der Prototyp des Lisa-Teleskops wird in einem abgedunkelten Reinraum der Nasa einer Inspektion unterzogen. Bild: Nasa, Dennis Henry

Im nächsten Jahrzehnt sollen die Gravitationswellen in der Raumzeit intensiv erforscht werden, die durch Verschmelzung von schwarzen Löchern und anderen kosmischen Quellen entstehen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat dafür nun den Teleskopen-Prototyp eines Gravitationswellenobservatoriums in Originalgröße vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) .

Die US-Behörde steuert das Engineering Development Unit Telescope (Edut) bei. Die Teleskope werden sowohl in den drei Prototypen als auch in den drei Originalraumsonden des Gravitationswellenobservatoriums Lisa (Laser Interferometer Space Antenna) der europäischen Raumfahrtbehörde Esa verbaut.

Die Aufgabe von Lisa

Wenn die drei Sonden am Zielort im All angekommen sind und sich ausgerichtet haben, bilden sie ein gigantisches dreieckiges Observatorium mit einer Seitenlänge von jeweils 2,5 Millionen Kilometern. "Zwillingsteleskope an Bord jedes Raumfahrzeugs werden Infrarotlaserstrahlen sowohl senden als auch empfangen, um ihre Begleiter zu verfolgen, und die Nasa stellt alle sechs für die Lisa-Mission zur Verfügung" , erklärte Ryan DeRosa (Goddard Space Flight Center der Nasa) in einer Pressemitteilung der Behörde.

Lisa wird das Schwingen des Universums selbst messen - also die Gravitationswellen, die sich durchs Weltall ausbreiten . Der Raum wird von der Gravitation verzerrt und alles, was sich im Weltraum befindet, übt gravitative Kräfte aus. Neben Millionen von schwarzen Löchern und Neutronensternen könnte man mit Lisa möglicherweise sogar bis zum Urknall zurückblicken - jedoch muss sich das erst noch zeigen.

Zerodur: Materialtechnik aus Deutschland

Der Prototyp besteht vollständig aus einer bernsteinfarbenen Glaskeramik namens Zerodur. Dieses stammt von der deutschen Firma Schott aus Mainz(öffnet im neuen Fenster) , die sich auf die Herstellung von Spezialglas, Glaskeramik und anderen fortschrittlichen Materialien spezialisiert hat.

Das Material wird häufig für Teleskopspiegel und andere Anwendungen verwendet, die eine hohe Präzision erfordern. Es verändert sich über einen weiten Temperaturbereich nur wenig und ist damit formbeständig - ideal für die großen Temperaturspannen im Weltraum.


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