Linux unter Windows 10: Neues Einfallstor für Schadsoftware

Das Linux-Subsystem in Windows 10 ist ein mögliches Angriffsziel für Schadsoftware. Dabei kommt die Gefahr weniger von schadhaften Linux-Programmen, sondern von Windows-Malware, die installierte Linux-Anwendungen manipulieren.

Artikel veröffentlicht am ,
Sicherheitsexperten warnen, dass das neue Linux-Subsystem ein mögliches Sicherheitsrisiko für Windows 10 sein könnte.
Sicherheitsexperten warnen, dass das neue Linux-Subsystem ein mögliches Sicherheitsrisiko für Windows 10 sein könnte. (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Der Sicherheitsexperte Alex Ionescu warnt vor dem Linux-Subsystem, das Microsoft in Windows 10 integriert hat. Es könnte als Einfallstor für Malware-Angriffe dienen, sagte Ionescu in einem Vortrag auf der Sicherheitskonferenz Black Hat 2016 in Las Vegas. Dort bemängelte Ionescu beispielsweise, dass das Subsystem nicht in einer abgeschlossenen Umgebung laufe und damit direkten Zugriff auf die Windows- und die darunterliegende NT-APIs erhalte. Damit werde die Angriffsfläche auf Windows deutlich erhöht.

  • Schematischer Aufbau des WSL (Bild: Microsoft)
  • Ein Pico-Prozess auf dem NT-Kernel (Bild: Microsoft)
  • Ein Pico-Prozess, der Windows-Dienste enthält. Im WSL wird darauf jedoch verzichtet. (Bild: Microsoft)
Schematischer Aufbau des WSL (Bild: Microsoft)

Ein mögliches Angriffsszenario beschreibt Ionescu folgendermaßen: Eingeschleuste Windows-Malware könnte installierte Linux-Anwendungen manipulieren. Die veränderten Linux-Anwendungen könnten wiederum über die APIs auf systemnahe Funktionen zugreifen, etwa Einstellungen in der Systemsteuerung. Ionescu weist auch darauf hin, dass das Linux-Subsystem Zugriff auf Windows-Laufwerke erhalte und somit auf fast alle Dateien einer Windows-Installation.

Frische Angriffsfläche

Ein weiterer Schwachpunkt sei der getrennte Aktualisierungsmechanismus für das Linux-Subsystem, das per Apt-Get-Befehl ausgeführt wird. Zwar lasse sich dieser Befehl auch automatisieren, er werde allerdings auf Benutzerebene gestartet. Lediglich der angepasste Linux-Kernel werde über das Windows-Update aktualisiert, kritisierte Ionescu. Zudem wurde Microsofts Sicherheitsmechanismus Applocker noch nicht für Linux-Anwendungen angepasst. Applocker pflegt eine Liste aller Anwendungen, die Windows installieren darf.

Während traditionelle Antivirensoftware gegenwärtig nicht auf Linux-Software geeicht sei, dürfte verhaltensbasierte Malware-Erkennung auch solche Angriffe leicht aufdecken können. Zudem sei das Linux-Subsystem nicht automatisch aktiviert, sondern müsse bewusst aktiviert werden. Ionescu, der bereits mit Microsoft einige Schwachstellen in dem Linux-Subsystem behoben hat, rechne deshalb zunächst nicht mit großflächigen Angriffen auf die neue Funktion unter Windows 10, schreibt das Online-Magazin Eweek.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


ptepic 16. Aug 2016

seid ihr also doch alle zu Linux gewechselt, ob wohl das als Alternative zu W10 gar nicht...

JOnathanJOnes 14. Aug 2016

Das einzige was hier sinn macht anzugreifen ist das GNU System. Linux selbst ist im...

Quintar 10. Aug 2016

Im unten angegeben link steht drinne wie Windows die user trennt. (Ist so wie bereits...

_Sascha_ 10. Aug 2016

Man kann Dinge auch todplanen und designen und am Ende schafft man durch die neu...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Automobil
Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
Artikel
  1. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

  2. Java 20, GPT-4, Typescript, Docker: Neue Java-Version und AI everwhere
    Java 20, GPT-4, Typescript, Docker
    Neue Java-Version und AI everwhere

    Dev-Update Oracle hat Java 20 veröffentlicht. Enthalten sind sieben JEPs aus drei Projekten. Dev-News gab es diesen Monat auch in Sachen Typescript, Docker und KI in Entwicklungsumgebungen.
    Von Dirk Koller

  3. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /