Linux Mint: Cinnamon 2.0 beendet Gnome-Shell-Abhängigkeit

Die Distribution Linux-Mint arbeitet seit fast zwei Jahren an der Oberfläche Cinnamon. Anfangs noch ein Fork der Gnome-Shell, ist der Desktop in der nun veröffentlichten Version 2.0(öffnet im neuen Fenster) nicht mehr von den Komponenten der Gnome-Shell abhängig, sondern bringt eigene Backends mit: Cinnamon-Desktop, Cinnamon-Session und Cinnamon-Settings-Daemon. Die Entwickler vergleichen dies mit XFCE, das zwar Gnome-Technologie wie GTK und Clutter nutzt, aber eben nicht die Gnome-Shell verwendet.







Die einzige Ausnahme von dieser Loslösung bildet noch die Bluetooth-Komponente von Cinnamon, welche nach wie vor auf Gnome-Bluetooth aufsetzt. Trotzdem müssen die Gnome-Bibliotheken nicht mehr gepatcht werden, um Cinnamon einzusetzen. Deshalb sollte die Oberfläche nun einfacher in anderen Distributionen verwendet werden können.
Da Linux-Mint aber auf Ubuntu basiert, müssen Nutzer mit den Anpassungen an Gnome aus dem Unity-Projekt vorlieb nehmen. Mit der auf Debian Testing basierenden Linux Mint Debian Edition (LMDE)(öffnet im neuen Fenster) sollten derartige Probleme aber keine Rolle spielen, da Debian keine großen Eingriffe an den Gnome-Bibliotheken vornimmt. Unter Fedora soll Cinnamon 2.0 ebenfalls problemlos funktionieren.
Fensterverwaltung und weitere Neuerungen
Für die neue Cinnamon-Version haben die Entwickler auch die Fensterverwaltung überarbeitet. Neben dem leicht angepassten Konfigurationsmodul sollen Vollbildanwendungen nun eine deutlich bessere Grafikleistung bieten. Zudem ist das Window-Tiling(öffnet im neuen Fenster) verbessert worden. So können Fenster nun auch in die vier Ecken sortiert werden, statt wie bisher in zwei Bildschirmhälften. Ein entsprechender Effekt soll neuen Nutzern die Funktion zudem leichter zugänglich machen.
Die neue Edge-Snap-Funktion ist ähnlich zum Window-Tiling, mit dem Unterschied, dass ein Fenster, welches per Snap in eine Ecke gelegt wurde, im Vordergrund läuft und somit nicht von anderen Anwendungen überdeckt werden kann. Cinnamon hat außerdem Sound-Effekte erhalten, die bei Ereignissen wie dem Öffnen oder Schließen von Fenstern ausgelöst werden können.
In den Einstellungen ist darüber hinaus ein Dialog für die Benutzerverwaltung hinzugekommen und über ein kleines Applet in der Kontrollleiste lässt sich die Sitzung besser verwalten. Der Dateimanager Nemo hat eine bessere Mime-Type-Verwaltung und die Oberfläche der Anwendung ist überarbeitet worden.
Weitere Änderungen finden sich in der Ankündigung von Linux-Mint-Projektleiter Clement Lefebvre. Der Desktop steht via Github im Quellcode(öffnet im neuen Fenster) bereit und soll als Standard in Linux Mint 16, das voraussichtlich Ende November erscheint, enthalten sein. Ein Backport für Linux Mint 13 sowie ein Update für LMDE sind ebenfalls in Planung. Für Ubuntu-Nutzer sollte Cinnamon 2.0 demnächst in dem Stable-PPA-Repository(öffnet im neuen Fenster) des Projekts erscheinen.



