Linux: Kernel-Subsystem für KI-Beschleuniger vorgeschlagen

Der Entwickler Oded Gabbay des zu Intel gehörenden Start-ups Habana Labs hat auf der Linux-Kernel-Mailing-Liste Patches eingereicht(öffnet im neuen Fenster) , die ein neues Subsystem für KI-Beschleuniger einführen. Eine entsprechende Diskussion hatte Gabbay bereits im Sommer dieses Jahres angestoßen und die beteiligten Entwickler hatten auf der vergangenen Linux Plumbers Conference ein weiteres Vorgehen besprochen. Die Ergebnisse der Diskussionen hatte der Hauptbetreuer des DRM-Subsystems für Grafikkarten, David Airlie, in seinem Blog veröffentlicht(öffnet im neuen Fenster) . Gabbay hat den nun gefundenen Kompromiss umgesetzt.
Seit inzwischen fast vier Jahren diskutiert die Linux-Kernel-Community über den Umgang mit dem Treiber-Code für KI-Beschleuniger, wie jene von Habana Labs. Insbesondere die Betreuer der GPU-Treiber fühlen sich dabei übergangen, da die Beschleuniger aus ihrer Sicht auch nur so etwas wie GPUs seien, sehr ähnlich oder gleich funktionierten und dementsprechend die gleichen Regeln für beide Arten von Hardwarekategorien gelten müssten.
DRM-Betreuer sollen integriert werden
Doch bisher ist das so nicht umgesetzt worden und der Code für die KI-Beschleuniger ist teils unter großem Protest der DRM-Betreuer in ein anderes Subsystem eingepflegt worden. Inzwischen gibt es aber auch Treiber für die noch vergleichsweise neuen Beschleuniger, die direkt auf dem DRM-Code aufbauen und eigentlich zum Einpflegen in das Grafiksubsystem vorgesehen waren.
Laut Airlie hatten sich die Beteiligten darauf geeinigt, zwar ein neues Beschleuniger-Subsystem zu erstellen. Das sollte aber stark auf dem DRM-Code selbst aufbauen. Gemeinsame Bestandteile und Kern-Komponenten sollen auch weiterhin in dem DRM-Subsystem betreut werden. Schon in vergangenen Diskussionen verwies Airlie darauf, dass die DRM-Betreuer Jahrzehnte an Erfahrung mit bestimmten Teilbereichen der Entwicklung für Beschleunigergeräte hätten. Die Nutzung des DRM-Codes als Grundlage für das Beschleuniger-Subsystem führe zwangsläufig außerdem dazu, dass die Grafikbetreuer dauerhaft in die Entwicklung eingebunden würden.
Noch ist völlig unklar, ob das von Gabbay vorgeschlagene Subsystem in den Linux-Kernel eingepflegt wird. Die Arbeiten haben aber wohl die Unterstützung sowohl von Airlie als auch von Greg Kroah-Hartman, der als Nummer 2 der Linux-Kernel-Entwicklung gilt. Der gefundene Kompromiss könnte also Erfolg haben. Sollte das Subsystem aufgenommen werden, will Gabbay den Treiber für die Habana-Labs-Geräte auf dieses portieren.



