Mehr Leistung

Auf Mehrkern-CPUs konnte ein Prozess zwischen Prozessoren durchgereicht werden, was zu Leistungseinbußen führte, vor allem beim Festplattendurchsatz. Ein Patch für den Scheduler des Kernels behebt das Problem, das die Entwickler etwas salopp als "bouncing cow problem" bezeichneten. Die Leistungssteigerung soll bis zu 15 Prozent betragen.

Der Code für CPU Time Accounting, das Printk()-Subsystem und der Irq_Work-Code wurden so abgeändert, dass sie im Userspace auch ohne Tick Interrupts funktionieren. Das sorgt für Entlastung und ebenfalls für einen Leistungsschub. Die Arbeiten an einem "Tickless Kernel" sind aber noch nicht abgeschlossen, der bereits 2007 vorgeschlagen wurde.

ARM und Android

Auf ARMs Cortex-A15-CPUs lässt sich mit KVM virtualisieren. Gleichzeitig wurde eine erste Unterstützung für Nvidias Tegra-4-SoC umgesetzt. Dieser soll die in den kommenden Monaten erwarteten Cortex-A15-Prozessoren von ARM unterstützen. Der Xen-Code im Kernel kommt mit Cortex-A15-CPUs bereits zurecht. Allerdings wird erst Xen 4.3 die neuen ARM-CPUs vollständig unterstützen, das ebenfalls in den nächsten Monaten erscheinen soll.

Von Google kommt der Code für Goldfish, den Android-Emulator. Als Goldfish bezeichnet Google dabei die virtuelle CPU, auf der der Emulator läuft.

Virtualisierung und Netzwerk

Das Xen-Subsystem unterstützt das Hotplugging von CPUs und Speicher. Allerdings können diese bislang nur hinzugefügt, aber nicht entfernt werden. Von VMware stammen das Subsystem "VM Sockets", das die Kommunikation zwischen virtuellen Maschinen und dem Hypervisor ermöglicht, und das "Virtual Machine Communication Interface", das die Kommunikation zwischen Hosts und Gästen ermöglicht.

Der Netzwerkstack wurde um das "Multiple VLAN Registration Protocol" (MVRP) erweitert, das sich um die Verständigung zwischen angemeldeten virtuellen Netzwerken und Switches kümmert.

Die TCP- und UDP-Sockets unterstützen die neue Option SO_REUSEPORT. Damit können mehrere Sockets gleichzeitig nach neuen Verbindungen oder Paketen lauschen. Damit sollen Engpässe vermieden werden, wenn beispielsweise ein Thread eines Webservers neue Verbindungen an weitere Threads verteilen muss. Die neue Option soll laut Google-Entwickler Tom Herbert auch eine ungleiche Verteilung von mehreren Prozessoren vermeiden. Der Netfilter-Code kann einzelne Verbindungen kennzeichnen. Diese Bitmasks können mit Tracking-Einträgen verbunden werden und mit Netfilter-Regeln geprüft werden.

Mit dem WLAN-Subsystem lassen sich künftig Radarsysteme aufspüren, die ebenfalls im 5-GHz-Bereich operieren. Damit wird die dynamische Frequenzauswahl in diesem Bereich möglich.

Die Webseite LWM des Linux-Entwicklers John Corbett hat bereits einen Überblick über drei Teilbereiche der Neuerungen des Linux-Kernels 3.9 veröffentlicht, darunter für die Infrastruktur, die Dateisysteme und die Netzwerkkomponenten. Der Quellcode ist unter kernel.org erhältlich.

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 Linux-Kernel 3.9: Viel Grafisches und mit Goldfischen
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teleborian 17. Mai 2013

Kann man den nicht die Unterschiede über ein extra Treibermodul anpassen? Dann müsste man...

zilti 29. Apr 2013

Scheinbar auch von Plasma Active/Mer.

robinx999 29. Apr 2013

Hi, mal eine Frage gibt es zum Thema DM-Cache eigentlich schon Wiki Einträge...

Slark 29. Apr 2013

Die Linux-Versionen haben wirklich Code-Namen im obersten Makefile. Du solltest Linus...



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