Linux-Hardware: Librem-Macher Purism sucht private Investments

Der für seine besonders freie Linux-Hardware bekannte Hersteller Purism hat ein eigenes Investment-Programm zur besseren Finanzierung seiner Arbeiten gestartet(öffnet im neuen Fenster) . Das ist ein für das Unternehmen ungewöhnlicher Schritt, da bisher die Produktion neuer Hardware eher über bereits erzielte Erlöse aus dem Verkauf finanziert wurde - oder auch über eine Art Anschubfinanzierung per Crowdfunding. Das reicht nun offenbar nicht mehr aus.
Konkret gibt Purism sogenannte Wandelanleihen(öffnet im neuen Fenster) heraus, die zunächst als normale verzinste Anleihe gilt. Der Linux-Hersteller verspricht hier einen Zins von drei Prozent im Jahr. Darüber hinaus verspricht Purism weitere acht Prozent, wenn die Anleihe letztlich in Firmenanteile (Equity) für Purism selbst umgewandelt wird.
Mit dem eingesammelten Geld will Purism "zusätzliche Teile in Vorbereitung auf große Lagerbestände" beschaffen sowie das Geld für die eigene Softwareentwicklung vor allem mit Blick auf "konvergentere Anwendungen in PureOS für das Librem-5-Smartphones verwenden" , heißt es in der Ankündigung. Mit dem Librem 5 (Test) erstellt das Team ein Linux-Smartphone, das anders als Android eine klassische Linux-Distribution nutzt und auf komplett freie Treiber aufsetzt. Darüber hinaus soll sich das Smartphone als kleiner Desktop-Ersatz eignen, wofür es die konvergenten Apps braucht, die sowohl auf einem Smartphone als auch auf dem Desktop laufen.
Purism nutzt als Geschäftsform eine sogenannte Social Purpose Company, deren Idee teilweise mit einer gGmbH in Deutschland vergleichbar ist. Immerhin hat sich das Unternehmen bestimmten Zielen des Gemeinwohls verpflichtet, darf dabei aber anders als gemeinnützige Vereine (Non-Profit) explizit Gewinn erwirtschaften. Das initiale Finanzierungsziel von 3 Millionen US-Dollar hat Purism eigenen Angaben zufolge innerhalb weniger Tage bereits übertroffen. Die Ausgabe der Anleihen läuft aber noch rund zwei Monate.