Linux-Grafik: Fedora verzichtet auf alte Framebuffer-Treiber

Die Version 36 der Linux-Distribution Fedora, deren Veröffentlichung für kommende Woche geplant ist, wird auf die alten Framebuffer-Treiber (Fbdev) des Linux-Kernel verzichten. Darauf weist der an den Arbeiten beteiligte Entwickler Javier Martinez in einem aktuellen Blogpost(öffnet im neuen Fenster) hin. Die Framebuffer-Geräte im Linux-Kernel sind die historische Möglichkeit für eine einfache Grafikausgabe.
An einem prinzipiellen Ersatz der Nutzung des Framebuffers arbeitet die Linux-Kernel-Community mit dem Direct Rendering Manager (DRM) seit etwa zwei Jahrzehnten. Erst die Nutzung des DRM ermöglicht die moderne und inzwischen standardmäßige 3D-Hardwarebeschleunigung von Anwendungen oder dem Desktop. Dass der Framebuffer-Support dennoch weiter in Linux verfügbar ist, liegt an der Abwärtskompatibilität. So ist der Framebuffer bisher genutzt worden, sofern aus unterschiedlichen Gründen kein DRM-Treiber bereit stand.
Wie Martinez in seinem Blog schreibt, wird der Framebuffer-Code durch die Linux-Entwickler aber bereits seit rund zehn Jahren als veraltet angesehen und seit sieben Jahren werden auch keine neuen Framebuffer-Treiber mehr in den Code aufgenommen. Die nun von Fedora umgesetzte endgültige Abkehr gelang aber erst durch einen SimpleDRM genannten Treiber(öffnet im neuen Fenster) aus dem vergangenen Jahr. Damit ist eine Ausgabe analog zu dem alten Framebuffer per DRM auch dann möglich, wenn kein DRM-Treiber für die genutzte Hardware bereitsteht oder dieser deaktiviert wird.
Bisher hat der Framebuffer-Code die von der Firmware (BIOS oder UEFI) initialisierten Video-Modi zur Grafikausgabe für das laufende Systemen übernommen. Dafür sorgt nun SimpleDRM. Für die Nutzung des neuen Treibers in Fedora mussten die beteiligten Entwickler laut Martinez außerdem noch zahlreiche Bugs im Linux-Grafik-Stack beheben, etwa in Plymouth, Xorg oder GDM. Grund dafür waren im Code umgesetzte Annahmen über das Vorhandensein des Framebuffer-Geräts.