Linux: Exfat-Treiber ist Samsung-Leak
Vor einem Monat wurde ein Kernel-Modul für Microsofts Exfat-Dateisystem bei Github veröffentlicht. Nun gibt der Entwickler zu, es handele sich um geleakten Code von Samsung und damit um eine Urheberrechtsverletzung.

Das vor einem Monat veröffentlichte Linux-Kernel-Modul, um Microsofts Exfat-Dateisystem einzubinden, ist offenbar nicht durch Reverse-Engineering entstanden, sondern ein Leak von Samsungs unternehmensintern gepflegtem Exfat-Treiber. Das gibt der bislang unbekannte Entwickler mit dem Alias "Rxrz" nach einigem Zögern unumwunden in einem Github-Bugreport zu. Vermutlich aus Frust über Samsung und die Lizenztaktik Microsofts bezüglich der Exfat-Patente veröffentlichte der Entwickler den von ihm online gefundenen Code.
Um auf den Code aufmerksam zu machen, verbesserte Rxrz ihn leicht und veröffentlichte ihn mit einem Verweis auf die GPL, damit die "Tech-Webseiten darüber berichten". Dieses eigenmächtige Relizenzieren ist ein klarer Verstoß gegen das Urheberrecht, was auch den Ausschlag für die Diskussion auf Github gab. Mittlerweile ist als Lizenz im Code aber wieder "Samsung Proprietary" angegeben.
Eine Debatte um das Urheberrecht des Codes scheint Rxrz aber nicht zu interessieren, er sei "Programmierer und kein Anwalt". Immerhin funktioniere der Treiber und lasse sich einsetzen. Zudem sei der Code mittlerweile so oft geklont und geforkt wurden, dass dieser "nie verschwinden wird", auch wenn Samsung ein Interesse daran hätte.
Exfat wird standardmäßig auf zahlreichen SD-Karten eingesetzt, die nicht ohne weiteres unter Linux gelesen oder beschrieben werden können. Da Microsoft die Spezifikationen für das Dateisystem nicht veröffentlicht hat und zahlreiche Patente auf Exfat hält, war es schwierig, einen Open-Source-Treiber umzusetzen.
Nutzern bleibt nun weiterhin nur die Nutzung des freien Fuse-Treibers, oder den von Rxzr veröffentlichten Code selbst zu kompilieren, um ein Kernel-Modul nutzen zu können.
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