Linux-Distribution: Fedora 32 schraubt am Unterbau
Die aktuelle Version von Fedora verbessert den Umgang mit dem Arbeitsspeicher, ändert einiges mit Bezug zu Systemd und schmeißt Python 2 raus.

Die Entwickler der Linux-Distribution Fedora haben Version 32 ihres Systems veröffentlicht. Statt großer Umbauarbeiten an der prinzipiellen Ausrichtung der Distribution, wie in den vergangenen Versionen, hat sich das Team bei Version 32 vor allem auf Neuerungen unter der Haube konzentriert, die viele Desktop-Nutzer nicht bemerken sollten.
Dazu gehört etwa, dass nun das EarlyOOM-Paket auch in der Desktop-Variante standardmäßig aktiviert ist. OOM steht für Out-of-Memory und das Paket soll helfen, die Verwaltung des Arbeitsspeichers in Situationen zu verbessern, in denen der Arbeitsspeicher sehr stark ausgelastet ist. Damit will das Team vor allem verhindern, dass sich das System komplett aufhängt und nur noch ein Neustart hilft.
Die Linux-Distribution nutzt nun darüber hinaus auch das Sysusers.d-Format aus dem Systemd-Projekt. Das soll es leichter ermöglichen, herauszufinden, welche Nutzer Systemberechtigungen haben. Die Skripte, die für einen Neustart von Diensten sorgen, wenn die dazugehörigen RPM-Pakete aktualisiert werden, hat das Team außerdem in System-Unit-Files umgewandelt. Die Richtlinien für Presets gelten nun ebenso für Users-Units. Für seine Firewall nutzt Fedora 32 das modernere NFTables als Backend.
Als Standard-Desktop liefert Fedora in seiner aktuellen Version Gnome 3.36 aus. Zusätzlich zu den Neuerungen von Gnome selbst hat sich das Fedora-Team auch noch dazu entschieden, die erst kürzlich in Firefox hinzugefügte Hardwarebeschleunigung für Videos erstmals zu aktivieren, wie der Entwickler Christian Schaller in seinem Blog schreibt. Dank des Pipewire 0.3 soll außerdem die Nutzung von Videokonferenzsystemen nun flüssiger laufen.
Zusätzlich zu Gnome stehen viele weitere sogenannte Spins mit anderen Desktops zur Verfügung. Neu in die Fedora-Familie hinzugekommen ist auch Fedora Core OS, das seit Anfang dieses Jahres bereitsteht. Das Fedora-Team verweist zusätzlich dazu auf seine Ports für alternative Architekturen und hier vor allem auf Aarch64. Fedora soll besser auf verschiedenen Bastelplatinen laufen, wie etwa Rock960, RockPro64 und Rock64.
Für Entwickler liefert Fedora GCC10, LLVM 10, Ruby 2.7, Go 1.14 und viele weitere Paketupdates. Hervorzuheben ist hier auch noch, dass Fedora ebenso wie zuvor Ubuntu auf Python 2 verzichtet, das nicht mehr unterstützt wird. Weitere Neuerungen listen die Release Notes.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed