Linux-Desktops: Debian kehrt zurück zu Gnome
Gnome wird statt Xfce wieder der Standard-Desktop der Linux-Distribution Debian. Einer der Gründe sei die bessere Integration in Systemd, erklären die Paketverwalter.

Von Gnome zu Xfce und zurück: Jetzt wird Gnome wieder der Standard-Desktop in der Linux-Distribution Debian. Demnach wird Debian 8.0 alias Jessie vermutlich mit der aktuellen Version 3.14 des Gnome-Desktops ausgeliefert. Jessie soll in der ersten Hälfte 2015 erscheinen.
Einer der Gründe sei die bessere Integration in die Linux-Startumgebung Systemd, schreibt Debian-Entwickler Joey Hess, der die entsprechenden Änderungen im Paketmanager Tasksel umgesetzt hat. Tasksel wird vom Debian-Installer bei der Einrichtung der Linux-Distributionen verwendet. Hess richtet sich nach der aktuellen Erhebung zum Stand der verschiedenen Desktops in Debian.
Gnome habe sich für die Integration in Debian 8.0 deshalb qualifiziert, weil die Pakete auf dem aktuellen Stand seien und problemlos installiert werden könnten, heißt es in den Ergebnissen des sogenannten Requalifizierungsprozesses, in dem regelmäßig Informationen von verschiedenen Debian-Teams über die verschiedenen Linux-Desktops gesammelt werden, die Debian zur Auswahl stellt. Auch KDE SC, Xfce und Mate erfüllen diese Anforderungen. Lediglich Gnome und Xfce lassen sich hingegen aktuell nahtlos in Tasksel einbinden. Außerdem genügen nur Gnome und der Desktop Mate weitgehend den vom Debian-Team geforderten Ansprüchen der Barrierefreiheit. Ausschlaggebend ist aber laut Liste die Integration in Systemd, dessen Kriterien bislang nur Gnome hinreichend erfüllt.
Gnome liegt vorne
In seiner E-Mail an die Maintainerliste liefert Hess weitere Gründe für seine Entscheidung: Das Debian-Team sei sich weitgehend einig, dass Gnome die größere Community habe als die anderen Desktops. Zudem habe Gnome seit der letzten Debian-Veröffentlichung Anfang Mai 2013 Verbesserungen erlebt. Das Xfce-Team habe in den vergangenen neun Monaten hingegen nur wenige Änderungen eingebracht und sei ohnehin nur ein kleines Team.
Für Mate spreche zwar vieles, darunter ein engagiertes Team. Allerdings sei Mate noch recht neu und deshalb unzureichend durch Benutzer getestet. Hess fühle sich auch unwohl dabei, Rückentwicklungen in Debian zu unterstützen, da Mate auf Gnome 2.0 basiere. Der Desktop mache aber einen guten Eindruck.
Änderungen noch möglich
Es gebe aber noch Gründe, die Entscheidung zu überdenken, etwa wenn der Desktop nicht auf eine Installations-CD passe. Er habe aber den Eindruck, dass dieses Kriterium nicht mehr den Stellenwert habe, wie es früher der Fall gewesen sei. Eine Aussage des CD-Teams stehe noch aus. Ohnehin könne seine Entscheidung noch rückgängig gemacht werden.
Laut aktuellem Zeitplan soll bis Anfang November 2014 entschieden werden, welche Pakete in Debian 8.0 integriert werden sollen. Nach diesem sogenannten Feature-Freeze beginnt die Testphase. Im Februar 2015 sollen dann Pakete entfernt werden, die den Ansprüchen des Testing-Teams nicht genügen. Aktuell ist geplant, sowohl die umstrittene Startumgebung Systemd als auch den aktuellen Linux-Kernel 3.16 in die kommende Debian-Version zu integrieren.
Seit seiner Veröffentlichung im April 2011 hatte Gnome 3 mit seinem neuen Desktop-Konzept immer wieder Kritik erfahren. Auch Linux-Erfinder Linus Torvalds nannte den Desktop mit seiner Gnome-Shell damals ein "großes Durcheinander". Inzwischen hat sich Gnome 3 nach zahlreichen Umbauten aber weitgehend etabliert.
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Ich mach dann immer gute Mine zum bösen Spiel und alles ist gut...
Soll das ein schlechter Witz sein? Dir ist schon klar was verlustfrei bedeutet? Ein FLAC...
Wenn er ein Systemadministrator fuer Linux ist und das auch aufm Dekstop zumindest...
Wenn Sie nur ein Mee-too, ding sind also nur ein Gnome nachahm projekt oder sowas, und...