Linux-Desktop: Wayland und Mesa werden X.org-Projekte
SPI soll die finanzielle Organisation der X.org-Foundation übernehmen. Mit diesem Wechsel soll die Stiftung auch offiziell um Mesa, Wayland und weitere Grafikprojekte erweitert werden.

"Der Name wird wohl bestehen bleiben", sagte X.org-Vorstandsmitglied Martin Peres auf der Fosdem in Brüssel. Doch darüber hinaus wird sich dieses Jahr innerhalb der X.org-Foundation einiges grundlegend ändern. Allen voran soll die Organisation künftig auch offiziell Mesa, Wayland und weitere Projekte aus dem Linux-Grafikstack vertreten und den Entwicklern helfen.
Buchhaltung wird ausgelagert
Der Ausgangspunkt für diese breitere Aufstellung waren die finanziellen Probleme der Foundation im vergangenen Jahr. Die Organisation hatte es versäumt, der Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) Nachweise über das Einkommen und Steuererklärungen abzugeben, woraufhin die Behörde die Gemeinnützigkeit von X.org aberkannte. Zwar haben es die Entwickler geschafft, diesen Status wiederzuerlangen. Doch um zukünftig von derartigen Problemen verschont zu bleiben, soll X.org von SPI vertreten werden.
Das nicht gewinnorientierte Unternehmen SPI vertritt unter anderem auch Debian, Arch Linux, MinGW und Jenkins. Doch um von SPI vertreten werden zu können, muss die X.org-Satzung per Mitgliederabstimmung verändert werden. Bei dieser Gelegenheit soll auch der Aufgabenbereich offiziell um Mesa, Wayland und einige weitere Projekte wie die Direct Rendering Infrastructure (DRI) erweitert werden.
X.org soll wichtiger werden
Dadurch könnten künftig auch Community-Mitglieder der integrierten Projekte einfacher als bisher finanziell bei Reisen zu Entwicklertreffen unterstützt werden. Bisher beschränkt sich die X.org-Foundation lediglich auf diese monetäre Arbeit. Auf der Fosdem meldeten sich aber auch Mitglieder zu Wort, die die Betätigungsfelder der X.org-Foundation erweitern wollen.
Eine der vorgeschlagenen Erweiterungen ist, die Infrastruktur von Freedesktop.org zu übernehmen und damit eine verlässliche Anlaufstelle für die Entwickler zu schaffen. In einem weiteren Diskussionsbeitrag regte ein Teammitglied an, offizielle OpenGL-Zertifizierungen für die freien Linux-Grafiktreiber anzustreben. Dies könnte eventuell dazu führen, dass sich Unternehmen finden, welche die Entwicklung stärker vorantreiben.
Eine aktuelle Version der künftigen Satzung ist über das Git-Repository von Peres verfügbar. Dies soll es vereinfachen, Änderungen daran zu verfolgen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nein, ist es nicht. Wie Wayland/Weston mit dem Linux-Grafikstack interagiert, ist in...